EU fördert batterieelektrische Schifffahrt
Current Direct ist ein neues Forschungs- und Innovationsprojekt, das die Europäischen Kommission im Rahmen des Programms Horizon 2020 fördert. Es soll die Art und Weise revolutionieren, wie wir Güter und Menschen auf dem Wasser transportieren. Der überwiegende Teil der Seetransporte in Europa wird heute von schmutzigen und lauten Dieselmotoren angetrieben. Current Direct plant, die Treibhausgasemissionen der Seetransporte um bis zu 482.000 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr zu reduzieren. Erstens soll es die Kosten für die Antriebe für die batterieelektrische Schifffahrt um die Hälfte reduzieren. Zweitens wird es die schnelle Einführung dieser Technologie ermöglichen, indem es die Schiffseigner von der Last der Kapitalkosten befreit.
Die „Energy as a Service“-Plattform von Current Direct soll Schiffseigentümern helfen, ihre Beteiligung an der Umstellung auf saubere Energie zu beschleunigen. Sie wird auch neue Geschäftsmöglichkeiten für Werften und lokale Unternehmer schaffen. Durch die Veränderung des Modells wie Energie an Bord von Schiffen gewonnen und gespeichert wird, soll Current Direct eine neue Energiewirtschaft schaffen, die Tausende von neuen Arbeitsplätzen in der lokalen Wirtschaft schafft. Das Projekt bietet Energieunternehmen, institutionellen Investoren und staatlichen Akteuren einen Mechanismus, um sich an der grünen Transformation der europäischen Handels- und Passagierflotte zu beteiligen.
Dreizehn Partner aus der gesamten Wertschöpfungskette
Das Projekt bringt dreizehn Partner aus der gesamten Wertschöpfungskette für die batterieelektrische Schifffahrt in Europa zusammen. Das Projekt leitet Spear Power Systems. Das Unternehmen stellt leichte und flexible Schiffsbatterien her, die nach den strengsten internationalen Sicherheitsstandards zertifiziert sind. Blackstone Technology will die Kosten für die Herstellung der 3D-gedruckten Lithium-Ionen-Batteriezellen von morgen senken. Durch den Einsatz modernster aktiver Materialien von Umicore, die auf Recyclingfähigkeit ausgelegt sind. Die Universität Hasselt wird ihr elektrochemisches Fachwissen nutzen, um physikbasierte Modelle der Current Direct-Zellen zu entwickeln. Dies wird dazu beitragen, die Lebensdauer und den Return-on-Investment (ROI) der Batteriesysteme zu optimieren. Diese will man in ganz Europa als Teil der von Aviloo und Rhoé entwickelten «Energy as a Service»-Plattform einsetzen.
Die Schiffsarchitekten und Schiffsingenieure von Forsehip werden ihr Fachwissen zusammen mit dem fundierten Wissen von EDP CNET über die Elektromärkte einbringen, um sicherzustellen, dass die Current Direct-Plattform optimale Schiffe und Standorte ansteuert, die eine maximale Reduzierung der Emissionen ermöglichen. Die Materialwissenschaftler der VUB (Vrije Universiteit Brussel) entwickeln kostengünstige Verbundwerkstoffe, um die Sicherheit von Batteriepacks zu verbessern, die mit der Smart-Cell-Überwachungselektronik von VITO ausgestattet sind. Wärtsilä wird modulare Batteriecontainer und Ladeinfrastruktur entwickeln, die von Lloyd’s Register nach innovativen Standards zertifiziert werden. Das Projekt soll in einer Demonstration der Current Direct Batterie-, Landlade- und Asset-Management-Plattform durch Kotug gipfeln.
Schiffsbetreiber, Häfen, Werften, Schiffsarchitekten, Energieunternehmen, Zertifizierungsstellen, Regulierungsbehörden und auf Nachhaltigkeit fokussierte Investoren sind eingeladen, an einer Reihe von virtuellen Workshops teilzunehmen, um ihre Ideen zu teilen und zu erfahren, wie Current Direct die batterieelektrische Schifffahrt voranbringen kann.
5.1.2020 | Quelle: Blackstone Technology | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH