Verbraucherzentrale NRW informiert über PVT

Ein Schrägdach ist mit PVT-Modulen des Herstellers Sunmaxx bestückt.Foto: Sunmaxx
PVT-Kollektoren sammeln Solarenergie sowohl zur Strom- als auch zur Wärmeproduktion ein.
PVT-Kollektoren sind eine attraktive Option, Strom und Wärme zugleich aus einem Solarmodul zu erzeugen. Auch für die Verbraucherzentrale NRW ist die Technologie interessant.

Die Verbraucherzentrale NRW hat sich mit der Kombination aus Photovoltaik und Solarthermie befasst, kurz PVT. Hintergrund ist, dass die Technologie vielfach noch unbekannt ist. Der Solarserver informiert zu PVT regelmäßig über Neuerungen und bietet auch eine Hintergrundanalyse an. Die Verbraucherzentrale NRW geht in einer Veröffentlichung der Frage nach, ob sich ihr Einsatz lohne.

Die PVT-Anlage funktioniere im Grunde wie jede andere Solaranlage. Kollektoren auf dem Dach wandeln die Sonnenstrahlen in nutzbare Energie um. Die Hybridkollektoren einer PVT-Anlage kann man sich dabei als Kombination eines Photovoltaikmoduls und eines Solarthermie-Kollektors vorstellen. Die PV-Elemente liegen an der Kollektorenoberfläche und fangen die Sonnenstrahlung ein. Der darunterliegende Solarthermie-Kollektor nutzt das Sonnenlicht, um Wärme bereitzustellen. Einige PVT-Kollektoren nutzen zusätzlich die Außenluft als zweite Wärmequelle. Sie geben die „aufgefangene“ Wärme an eine Wärmeträger-Flüssigkeit im sogenannten Solarkreis ab, über den die Wärme zur weiteren Nutzung abtransportiert wird. Das trägt zur Kühlung der PVT-Kollektor bei. Dies sorgt im Vergleich zu herkömmlichen PV-Modulen für rund sechs Prozent höhere Stromerträge im Sommer. Ein weiterer Vorteil: Beim Einsatz von PVT-Modulen entfällt die Nutzungskonkurrenz von solarer Strom- und Wärmeproduktion auf Dächern und Fassaden, da sich auf der derselben Fläche Strom- und Wärme gleichzeitig produzieren lassen.

Idealer Betrieb mit Wärmepumpe

Die PVT-Anlage lässt sich zudem ideal mit einer Wärmepumpe betreiben, auch dort, wo das bisher nicht lohnte. Beispielsweise bei Gebäuden mit zu kleinen Flächen im direkten Umfeld, zu geringen Abständen zu Nachbargebäuden sowie denkmalschutzrechtlichen Einschränkungen. Die Kollektoren der PVT-Anlage können so zum Beispiel einer Sole-Wasser-Wärmepumpe als Wärmequelle dienen. Gleichzeitig können die PV-Module im PVT-Kollektor einen Teil des Stroms liefern, um die Wärmepumpe zu betreiben. So verbessern sich Effizienz und Stromverbrauch der Wärmepumpe. Ein weiterer Vorteil der Kombination von PVT-Kollektoren mit Wärmepumpen: Die Geräuschentwicklung ist im Vergleich zu typischen Luft-Wasser-Wärmepumpen oder Luft-Luft-Wärmepumpen sehr gering.

Höhere Erträge

Der Gesamtertrag von PVT-Kollektoren ist im Vergleich zu einem Solarthermie-Kollektor oder einem Photovoltaikmodul bezogen auf die Fläche größer. Entscheidend für den Flächenbedarf eines PVT-Kollektors ist die Heizleistung, die notwendig ist, um das Gebäude mit Wärme zu versorgen. Pro Kilowatt Heizleistung müsse man etwa dreieinhalb bis viereinhalb Quadratmeter kalkulieren. Die Kosten für eine Kombination von PVT-Kollektoren und Wärmepumpen liegen deutlich über denen von Luft-Wasser-Wärmepumpen mit vergleichbarer Leistung, jedoch unterhalb der Kosten für eine Sole-Wasser-Wärmepumpe, die das Erdreich als Wärmequelle nutzt. Grundsätzlich ließen sich PVT-Kollektoren durch die Bundesförderung Effiziente Gebäude (BEG) bezuschussen. Allerdings werden vorab die Kosten für die Anlagenteile, die der solaren Stromproduktion dienen, mit einem pauschalen Betrag von 1.500 Euro je Kilowatt Anlagenleistung abgezogen. Diese Förderkonditionen machen PVT-Kollektoren in Kombination mit Wärmepumpen besonders für Mehrfamilienhäuser interessant. Bei der Auswahl geeigneter Installationsbetriebe sei es darüber hinaus empfehlenswert, sich direkt an die Kollektoren-Hersteller zu wenden und nach geeigneten Betrieben zu fragen.

Quelle: Verbraucherzentrale NRW | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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