Net-Zero Industry Act tritt in Kraft

Im Bild eine Europakarte mit Windrädern und Photovoltaik-Anlagen, der Net-Zero Industry Act ist in Kraft getreten.Grafik: alexlmx / stock.adobe.com
Der Net-Zero Industry Act (NZIA) soll die Wettbewerbsfähigkeit von in der EU produzierten PV-Modulen verbessern.
Der Verband der Europäischen Photovoltaik-Industrie (ESMC) erhofft sich von dem Net-Zero Industry Act, dass die EU-Mitgliedstaaten bei öffentlichen Ausschreibungen, Auktionen und anderen nationalen Programmen Solarmodule aus europäischer Produktion fördern werden.

Mit der Veröffentlichung des Net-Zero Industry Act (NZIA) im Amtsblatt der Europäischen Union tritt dieser am 29. Juni in allen 27 EU-Mitgliedstaaten in Kraft. Somit ist es den Mitgliedstaaten möglich, die NZIA-Bestimmungen bei öffentlichen Ausschreibungen, Auktionen und anderen Formen öffentlicher Interventionen anzuwenden.

Der European Solar Manufacturing Council (ESMC) begrüßt das NZIA als Schlüsselinstrument auf dem Weg zu einer wettbewerbsfähigen, nachhaltigen und widerstandsfähigen EU-Netto-Null-Industrie. Dabei komme die Durchsetzung des rechtlichen Rahmens für die Umsetzung des NZIA gerade zur rechten Zeit. Denn angesichts der globalen Herausforderungen, mit denen die PV-Hersteller konfrontiert sind, sind sie derzeit gezwungen, ihre Photovoltaik-Module unter den Produktionskosten zu verkaufen. Die Einbeziehung von Belastbarkeits- und Nachhaltigkeitskriterien in öffentliche Beschaffungen und Auktionen wird die Wettbewerbsfähigkeit von in der EU produzierten PV-Modulen verbessern.

„Der heutige Tag markiert eine neue Ära für die europäische PV-Produktion und andere Netto-Null-Technologien. Von nun an liegt die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen PV-Herstellungsindustrie in den Händen der Mitgliedsstaaten“, sagt Žygimantas Vaičiūnas, Policy Director bei ESMC. „Da das Rechtsinstrument bereits auf den Weg gebracht wurde, erwarten wir, dass die Mitgliedstaaten bei öffentlichen Ausschreibungen, Auktionen und anderen nationalen Programmen grünes Licht für nachhaltige und widerstandsfähige Solarmodule aus europäischer Produktion geben werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen PV-Industrie zu stärken, insbesondere unter den Bedingungen der aktuellen Krise.“

NZIA-Bestimmungen schnell unsetzen

ESMC setzt sich für die frühzeitige Umsetzung der NZIA-Bestimmungen in den öffentlichen Ausschreibungen und Auktionen der Mitgliedstaaten ein. Anfang Mai forderte das ESMC die Mitgliedstaaten, die die Europäische Solarcharta unterzeichnet haben, auf, sich in der Erklärung zu einer quantitativen Abnahme von widerstandsfähigen und nachhaltigen PV-Modulen aus der EU zu verpflichten, und hat bereits erhebliche Unterstützung erhalten. Ferner bemüht sich ESMC kontinuierlich darum, die Mitgliedstaaten für die entsprechenden Verpflichtungen zu mobilisieren. Da der Net-Zero Industry Act nun in Kraft getreten ist, ist es von entscheidender Bedeutung, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um seine Umsetzung voranzutreiben, da die europäische PV-Industrie derzeit von einer schnellen und umfassenden Anwendbarkeit der NZIA-Bestimmungen abhängig ist.

Um eine reibungslose und wirksame Anwendung zu gewährleisten, wird die Europäische Kommission einen Durchführungsrechtsakt erlassen und die Net-Zero Europe Plattform einrichten, die die Europäische Kommission, die Mitgliedstaaten und Vertreter der Industrie zusammenbringt, um die Maßnahmen zu koordinieren.

Kürzlich hatte der Verband ESMC eine Label für europäische Photovoltaik-Produktion vorgeschlagen.

Quelle: ESMC | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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