PV-Modulpreise im September 2024: Sinkflug ohne Ende

Grafik zeigt PV-Modul mit Händen und Füßen und ein Prozent-Zeichen - Symbol für PV-ModulpreiseGrafik: Talaj / stock.adobe.com
Die Preise für Solarmodule sinken weiter. Angekündigte und erfolgte Drosselungen der Produktion in Chana haben noch keine Trendwende gebracht, folgert Marktexperte Martin Schachinger von pvXchange.

Der Marktkommentar von Martin Schachinger für den September 2024 liest sich so knapp, als sei der Autor müde geworden, immer das gleiche zu wiederholen: Die PV-Modulpreise sinken, die Rabattaktionen gehen weiter, das ist nicht gesund, kein Ende ist in Sicht. Schachinger berichtet von weiteren Sonderverkäufen der Händler und Hersteller, wie gehabt zu Preisen unterhalb der Produktionskosten. Diese erklärt er sich nun damit, dass die börsennotierten Firmen zum Quartalsende die Lager von der ständig an Wert verlierenden Ware befreien und so die Quartalszahlen aufbessern wollen.

Nachfrage-Dämpder: Einbruch beim PV-Zubau im August 2024 lässt Modulpreise im September weiter sinken

Doch auch die Installationsbetriebe haben laut Schachinger reichlich Ware, und auch ihnen fehle die Kundschaft. Schachinger verweist auf den Einbruch des Solarenergie-Ausbaus im August 2024, über den auch der Solarserver berichtete. Der Zubau sank auf rund 790 MW – das ist fast eine Halbierung im Vergleich zum Juli. Der Rückgang gehe vor allem auf die Kleinanlagen zurück – ein Segment, das bisher stabiler Wachstumstreiber war. Auch die mittleren und großen Anlagen „schwächeln zunehmend“ so Schachinger.

Bei der Differenzierung nach Modultechnologien zeigt sich ein Annähern der verschiedenen Qualitäten. Die Preise für High-Efficiency-Module sind laut pvXchange zum wiederholten Male stärker gefallen als die Preise der Mainstream- oder Low-Cost-Module. Die Produkte mit den Zelltechnologien PERC (p type) und TOPCon (n type) nähern sich preislich weiter an. Vor allem TOPCon-Module würden sich überproportional verbilligen, so Schachinger.

Er unterscheidet von diesem Phänomen die Notverkäufe und Lagerräumungen von PERC-Modulen mit niedrigen Leistungsklassen. Diese sind in der pvXchange-Statistik unter Low Cost erfasst, ihre Preisdynamik sei geringer. In dieser Kategorie seien es vor allem die immer wieder neu angebotenen riesigen Mengen, die den Markt beeinflussen.

Neue PERC-Module werden vor allem in China verkauft

Laut Schachinger werden sowohl PERC als auch TopCon-Module in China nach wie vor in großen Mengen gefertigt. PERC-Module würden dabei vor allem in lokalen Utility-Scale-Projekten eingesetzt. Dort seien die Preise für die neuen Module mit der älteren Technologie weitgehend stabil. Auf dem europäischen Markt würden die neuen PERC-Module gar nicht erst landen.

Die Schwemme an PV-Modulen in Europa gehe vor allem auf TopCon-Module zurück, „die Importmengen von den Herstellern noch immer nicht richtig reguliert werden“, so Schachinger. Mittlerweile hätten Hersteller Drosselungen der Produktion angekündigt und zum Teil auch umgesetzt. Ob diese dazu führen, dass die PV-Modulpreise sich stabiliseren, werde sich im vierten Quartal zeigen.

Der Solarserver dokumentiert auf Basis der Daten von pvXchange monatlich die Entwicklung der PV-Modulpreise in der Rubrik „Service“. Eine Steigerung der Modulpreise gab es demnach zuletzt im März 2023. Die PV-Module der Kategorie „High Efficiency“ erreichten mit 44 Cent pro kW im Sommer 2022 ihren Höchstpreis. Die gleichen Module sind heute für 15 Cent pro kW zu haben.

Quelle: pvXchange | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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