Longi legt Zahlen für erstes Halbjahr 2024 vor: Umsatz sinkt auf 5 Milliarden Euro

zwei hellgraue, viereckige Scheiben - Siliziumwafer von Longi.Grafik: Longi
Siliziumwafer von Longi. Das Unternehmen setzt darauf, mit Hilfe von Innovation bald wieder auf Wachstumskurs zu kommen.
Der chinesische Solarhersteller Longi hat seine Finanzzahlen für das erste Halbjahr 2024 veröffentlicht. Demnach erreichte er im Berichtszeitraum einen Umsatz von 5,05 Milliarden Euro (38,529 Milliarden RMB).

Der Umsatz von Longi ist im ersten Halbjahr 2024 also deutlich gesunken. Im selben Zeitraum des Vorjahres meldete Longi einen Umsatz von gut acht Milliarden Euro, wie der Solarserver berichtete. Das liegt nicht nur am Preisverfall in der Solarbranche, sondern auch an niedrigeren Liefermengen. Sein Liefervolumen für Silizium-Wafer beziffert Longi im ersten Halbjahr 2024 mit 44,44 GW (Vorjahreszeitraum: 52,05 GW). Davon seien 21,96 GW (Vorjahreszeitraum: 29,07 GW) extern verkauft worden. Zudem seien 2,66 GW an Solarzellen und 31,34 GW an Solarmodulen im Berichtszeitraum geliefert worden. Der vollständige Finanzbericht war bei Erscheinen dieser Meldung lediglich auf Chinesisch erhältlich.

Longi Green Energy Technology habe trotz des komplexen und volatilen Marktumfeldes eine hohe Finanzstabilität und Marktanpassungsfähigkeit gezeigt, attestiert sich das Unternehmen in seiner Pressemitteilung. Baoshen Zhong, Vorsitzender des Verwaltungsrats von Longi, kündigte an: „Bis 2025 wird unser Unternehmen als erstes wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren und vor der PV-Branche in eine Erholungsphase eintreten.“

Zur Begründung des Optimismus trotz sinkendem Umsatz verweist Longi auf das Wachstum des globalen PV-Marktes in der ersten Jahreshälfte 2024. Allein in China habe es laut der staatlichen Energiebehörde National Energy Administration (NEA) in diesem Zeitraum PV-Neuinstallationen mit einer Gesamtkapazität von 102,48 GW gegeben. Das entspreche einem Anstieg von 30,68 % gegenüber dem Vorjahr. Zudem seien 67 % aller neu errichteten Kraftwerke in China in diesem Zeitraum Solarkraftwerke.

Auch Chinas Modulexporte seien in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zum Vorjahr um fast 20 % gestiegen. Europa sei weiterhin der größte Exportmarkt für chinesische Module. Zugleich sprechen PV-Anbieter in Europa von einer regelrechten „Modulschwemme“ aus China. Marktexperte Martin Schachinger von pvXchange hofft zum Beispiel darauf, dass chinesische Hersteller weniger Module nach Europa verkaufen, sodass sich die Preise wieder stabilisieren.  

Longi setzt auf die Region Asien-Pazifik und den chinesischen Markt

Pakistan, Indien und Saudi-Arabien sind laut Longi die zweit-, viert- bzw. fünftgrößten Exportmärkte für chinesische Solarmodule. In der Region Asien-Pazifik verzeichnete Longi im Berichtszeitraum nach eigenen Angaben ein Absatzplus von über 140%.

Zudem setzt das Unternehmen darauf, im Heimatmarkt China mit seinen Rückkontaktmodulen punkten zu können. Die China Huaneng Group, einer der fünf größten staatlichen Stromerzeuger Chinas, wolle im Jahr 2024 explizit 1 GW Rückkontaktmodule einkaufen. Es sei das erste Mal, dass ein staatlicher Energiekonzern eine eigene Beschaffungsstelle für Rückkontakt- Module eingerichtet habe. Longi sieht sich dafür mit seiner HPBC 2.0 Rückkontaktzellentechnologie (Hybrid Passivated Back Contact Cell Technology) besonders gut aufgestellt.

Die jährliche Produktionskapazität für monokristalline Siliziumwafer will Longi in den nächsten drei Jahren auf 200 GW steigern. Dabei sollen die „TaiRay“-Siliziumwafer mehr als 80 % der Kapazität ausmachen.

Die jährliche Produktionskapazität von Zellen mit Rückkontakttechnologie (BC Technology) soll 100 GW erreichen, die Produktionskapazität von monokristallinen Modulen 150 GW. Die Kapazität für die Rückkontakttechnologie der nächsten Generation HPBC 2.0 spezifiziert Longi genauer mit 50 GW bis 2025.

Quelle: Longi | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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