Metallbranche: Wieland eröffnet eigenen Photovoltaik-Solarpark

Im Bild der Photovoltaik-Solarpark der Wieland-Gruppe in Erbach.Foto: Wieland
Mit 24 Hektar ist die Photovoltaik-Freiflächenanlage nahe des Ulmer Hauptsitzes der Wieland Gruppe einer der größten Solarparks in Süddeutschland. Sie liefert rund acht Prozent des jährlichen Energiebedarfs aller Wieland-Standorte in Deutschland.

Zum Beginn des neuen Geschäftsjahres hat die Wieland Gruppe Mitte Oktober einen eigenen Photovoltaik-Solarpark in Erbach in Betrieb genommen. Fünf Kilometer südlich vom Unternehmenssitz in Ulm sowie 15 Kilometer westlich vom größten Produktionsstandort in Vöhringen entfernt, erzeugt das Unternehmen auf einer Freifläche von 24 Hektar ab sofort 29 Gigawattstunden regenerativen Strom pro Jahr. Knapp 20 Millionen Euro investierte Wieland in die Installation von rund 48.000 Solarmodulen, 82 Wechselrichtern, 14 Trafoanlagen sowie den Bau eines 110/20-kV-Umspannwerks.

Die Wieland Gruppe verfolgt eigenen Angaben zufolge als Anbieter von Kupfererzeugnissen ein ehrgeiziges Dekarbonisierungsziel und nimmt demnach im Bereich Nachhaltigkeit eine Vorreiterrolle in der globalen Metallindustrie ein. Wieland will die Treibhausgasemissionen in den nächsten Jahren signifikant reduzieren. Die mittelfristigen Ziele sehen einen Rückgang der CO2-Emissionen bis 2030 um mehr als 46 Prozent im Vergleich zum Geschäftsjahr 2018/19 vor. Netto-Null-Emissionen will das Unternehmen bis zum Jahr 2045 über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg erreichen.

Dies will man durch drei übergeordnete Maßnahmen erreichen. Erstens werden indirekte Emissionen, die vor allem durch den Zukauf von Metallen entstehen, in Zukunft vollständig durch die Versorgung mit Schrotten aus Wielands globalen Kupferrecyclingcentern vermieden. Dazu will man den Rezyklatanteil bis 2045 von heute 77 Prozent auf 100 Prozent erhöhen. Zweitens will das Unternehmen Emissionen im Produktionsprozess, die durch Verbrennung von fossilen Brennstoffen entstehen, zukünftig komplett vermeiden, indem Wieland alle Anlagen und Prozesse elektrifiziert. Drittens erfolgt der Betrieb der elektrifizierten Anlagen vollständig aus erneuerbarer Energie. Entweder durch grüne Stromlieferverträge oder eine Eigenstromerzeugung.

Wieland Solarpark wesentlicher Bestandteil der Dekarbonisierungsstrategie

„Der Solarpark in Erbach ist ein wichtiger Baustein zur Erreichung unserer ambitionierten Nachhaltigkeitsziele“, sagt Erwin Mayr, CEO der Wieland Gruppe. „Durch die im Solarpark Erbach gewonnene Energie können wir die weltweiten CO2-Emissionen aus eingekaufter Energie der Wieland Gruppe um mehr als zwei Prozent reduzieren.“ Die in Erbach erzeugte Energie entspricht rund acht Prozent des jährlichen Energiebedarfs aller Wieland-Standorte in Deutschland. Für die Eigenstromversorgung nutzt Wieland nicht nur Freiflächen. Das Unternehmen hat bereits seit einiger Zeit an mehreren Standorten in Europa und Asien auf den Dächern von Firmengebäuden PV-Anlagen installiert. Die Standorte in Spanien, England und Polen decken ihren Strombedarf nahezu zu 100 Prozent aus eigenen PV-Anlagen.

Während Wieland den in Erbach erzeugten Strom bereits verwendet, befindet sich ein weiteres wichtiges Projekt im Bau: Im brandenburgischen Nauen errichtet der Energiekonzern Vattenfall derzeit einen Solarpark, der die Wieland Gruppe ab 2025 mit rund 46 Gigawattstunden Strom pro Jahr versorgen soll. Damit kann Wieland weitere rund dreizehn Prozent des eigenen Strombedarfs in Deutschland aus regenerativen Energien decken und die gruppenweiten CO2-Emissionen aus eingekaufter Energie um weitere drei Prozent reduzieren. „Das geschieht über ein sogenanntes Power Purchase Agreement“, so Mayr. „Wenn Industrie und Energieversorger im Rahmen solcher Vereinbarungen zusammenarbeiten, ist nicht nur die Finanzierung neuer regenerativer Stromerzeugungsanlagen gesichert, sondern auch die Dekarbonisierung unserer Industrie“.

Quelle: Wieland | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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