Fördersätze im Marktanreizprogramm für Erneuerbare Energien (MAP) sollen erhöht werden, DGS fordert stetige und verlässliche Förderung erneuerbarer Wärme
Stop and Go kontraproduktiv
Es sei jedoch noch kein Jahr her, als die Bundesregierung dem MAP der Hahn abgedreht hatte, erinnert die DGS. Die Empörung sei groß gewesen, die Folgen auch. Durch die damals durchgeführte "qualifizierte Haushaltssperre" seien gerade in der wichtigsten Phase des Geschäftsjahres keine Investitionszuschüsse mehr gewährt worden. Der Markteinbruch führte zu Verkaufseinbrüchen von mehr als 40% und Arbeitsplatzabbau bis hin zu Insolvenzen. "Bis heute hat sich die Branche davon noch nicht erholt", betont die DGS.
Werden nun die Fördersätze erhöht, führe das nicht automatisch dazu, dass in Industrie und Handwerk sofort neue Arbeitsplätze entstehen. So werde sich in Sachen Investitionssicherheit und Nachfrage durch diese Ankündigung zunächst nur temporär etwas ändern. Nach wie vor müsse von einer latent unsicheren Marktlage und einer fehlenden Stabilität gesprochen werden. "Es ist schwer abzuschätzen wie sich das Auf und Ab beim MAP tatsächlich beim Kunden auswirkt", so die DGS.
Verlässlichkeit ist notwendig
Damit sich die Aussagen der Bundesregierung zum Klimaschutz nicht erneut als reine Lippenbekenntnisse erweisen, sollte es nicht bei dieser Einzelmaßnahme bleiben, fordert die DGS. Nur durch ein stetiges, verlässliches Förderprogramm, durchaus auch mit einem klar degressiven Charakter, könnten die Klimaschutzziele Deutschlands erreicht werden.
Solarwärme soll mittel- bis langfristig unabhängiger von der Förderung werden
Die DGS hatte bereits am 20. September 2010, anlässlich einer Sitzung im Bundesumweltministerium festgestellt: "Um den Anteil der Erneuerbaren Energien auf 20 % im Jahre 2020 und auf 100 % im Jahre 2050 anzuheben, müssen die bisherigen Anstrengungen vervielfacht werden. Das MAP in seiner bisherigen Form ist eher kontraproduktiv und als Förderinstrument so nicht geeignet um die gesetzten Ziele zu erreichen. Es erscheint in dem Zusammenhang immer wichtiger, dass man sich von Seiten der Solarwärme mittel- bis langfristig von der Förderung unabhängiger macht."
15.03.2011 | Quelle: DGS; Foto: Kampagne "Solar – so heizt man heute" | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH