Photovoltaik-Unternehmen Q-Cells SE meldet 350 Millionen Euro Verlust
Das Unternehmen erzielte im zweiten Quartal – insbesondere aufgrund eines starken Systemgeschäftes – einen Umsatz in Höhe von 316,0 Millionen Euro (Q1 2011: 125,1 Mio. Euro). Neben den Einmaleffekten haben Leerkosten infolge der geringen Kapazitätsauslastung sowie der Preisverfall auf Zell- und Modulebene im zweiten Quartal insgesamt zu einem operativen Verlust von 307,7 Millionen Euro geführt (H1 2011: -318,3 Mio. Euro). Bereinigt um die Einmaleffekte sowie Leerkosten beträgt das operative Ergebnis im zweiten Quartal -24,4 Mio. Euro.
Vorstand beschließt Sofortmaßnahmen und erhebliche Wertberichtigungen
Aufgrund der geänderten Marktbedingungen hat der Vorstand des Photovoltaik-Unternehmens Q-Cells SE) in seiner Sitzung vom 10.08.2011 ein Maßnahmenpaket beschlossen sowie erhebliche Wertberichtigungen sowohl auf das Sachanlagevermögen als auch auf die Vorräte vorgenommen. Die Wertberichtigungen auf das Sachanlagevermögen der deutschen Produktionsstandorte betragen 139,7 Millionen Euro, der Vorratsbestand des Konzerns wurde im zweiten Quartal um 73,2 Millionen Euro wertberichtigt.
Inklusive der Aufwendungen im Zusammenhang mit langfristigen Lieferverträgen in Höhe von 43,6 Millionen Euro belaufen sich die Einmaleffekte laut Q-Cells im zweiten Quartal daher auf 256,5 Millionen Euro.
Fertigung soll in Malaysia konzentriert werden, Solarzellen-Produktionskapazität in Bitterfeld-Wolfen wird dauerhaft auf 50 Prozent gesenkt
Das Maßnahmenprogramm des Vorstands steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Aufsichtsrates. Nachdem im zweiten Quartal 2011 die Produktion gedrosselt wurde, sollen die Kosten für die Produktion von Solarzellen und Modulen deutlich gesenkt werden. Dafür will Q-Cells die Fertigung auf hoch wirtschaftliche Anlagen, insbesondere im malaysischen Werk des Unternehmens konzentrieren, das für das zweite Halbjahr voll ausgelastet sein werde. Die Produktionskapazität für Solarzellen am Unternehmenssitz in Bitterfeld-Wolfen werde dauerhaft auf 50 Prozent reduziert.
Für das gesamte Jahr erwartet Q-Cells einen operativen Verlust im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich
In der Verwaltung sollen 25 bis 30 Prozent der Kosten durch die Fokussierung von Aufgaben sowie die Verschlankung der Organisationsstrukturen und Prozesse eingespart werden. Bei der Straffung der Organisationsstrukturen und der Anpassung der Produktion sollen betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden.
Für das Gesamtjahr 2011 erwartet die Q-Cells SE einen Umsatz in Höhe von rund einer Milliarde Euro sowie einen operativen Verlust im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich, da auch im zweiten Halbjahr 2011 Einmalaufwendungen für das beschlossene Maßnahmenpaket anfallen werden. Zum Jahresende 2011 plant Q-Cells u.a. auf Basis einer Reduzierung des Working Capital einen Cash-Bestand von 300 bis 350 Millionen Euro.
Mit dem aktuellen Maßnahmenpaket, der kontinuierlichen Verbesserung der Kostenpositionen und der weiteren Entwicklung der strategischen Geschäftsfelder Residential sowie Commercial & Industrial verfolge Q-Cells das Ziel, im Jahr 2012 wieder ein positives operatives Ergebnis (EBIT) zu erwirtschaften, heißt es in der Ad-hoc-Mitteilung.
10.08.2011 | Quelle: Q-Cells SE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH