Photovoltaik in der MENA-Region: Solarstrom erreicht in den meisten MENA-Ländern bereits Netzparität
Solarstrom-Gestehungskosten in der MENA-Region rund 12 Eurocent je Kilowattstunde
Nach Schätzungen des Berichts betragen die Photovoltaik-Stromgestehungskosten in dieser Region 0,154 US-Dollar (rund 12 Eurocent) je Kilowattstunde. Das ist weniger als bei vielen herkömmlichen Kraftwerken, die entweder Öl oder Flüssiggas verbrennen.
„Die MENA-Länder haben einen neuen Weg gefunden, ihren schnell wachsenden Energiebedarf zu decken“, heißt es in einer Zusammenfassung des Berichts. „Dadurch kann wiederum mehr Öl und Gas in die Weltmärkte exportiert werden.“
“Um diese neue Chance zu ergreifen, müssen die Regierungen der MENA-Länder und private Organisationen zusammenarbeiten. Sie müssen die Energiepreise rationalisieren, geeignete Gesetze einführen, um Solarstrom in den Energiemix zu integrieren, Photovoltaik-Kraftwerke entwickeln und idealerweise auch vor Ort Unternehmen entlang der Photovoltaik-Wertschöpfungskette gründen.“
Schlüsselmärkte für Solarstrom sind Länder, die Öl importieren oder eigenes Öl verbrauchen
Laut ESIA und PwC gehören zu den Schlüsselmärkten für Solarstrom auch Länder, die auf Ölimporte für die Stromerzeugung angewiesen sind, wie beispielsweise Jordanien und Marokko, oder solche, die große Mengen eigenes Öl dafür verbrauchen, wie Saudi-Arabien oder Kuwait, oder Länder, die Flüssiggas importieren, wie Dubai.
Die Installationskosten für Solarstromanlagen sinken weiterhin, ebenso müssen es die Preise für Öl und Gas tun, um mit der Photovoltaik mithalten zu können, heißt es in dem Bericht.
Bericht hebt Rolle der staatlichen Subventionen hervor
In den meisten MENA-Ländern würden die Strompreise durch Subventionen künstlich niedrig gehalten, so der Bericht. Allein in Saudi-Arabien lägen die Zuschüsse für die Stromerzeugung aus Rohöl bei jährlich 50 Milliarden US-Dollar (39 Milliarden Euro).
Der Bericht empfiehlt, diese Subventionen zu streichen und stattdessen die solare Stromerzeugung zu fördern, um die Chancen gleich zu verteilen. Es könne jedoch politisch schwierig sein, die Förderungen für die Stromerzeugung aus fossilen Treibstoffen einzustellen, wenn sich die Bevölkerung darauf verlasse, wie die Streiks in Nigeria kürzlich gezeigt hätten.
18.01.2012 | Quelle: ESIA, PriceWaterhouseCoopers | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH