IWR: Photovoltaik- und Windenergieanlagen in Deutschland produzieren erstmals gemeinsam Strom mit über 30.000 Megawatt Leistung

Wind-und Solarstromanlagen in Deutschland haben am 14.09.2012 erstmals mit einer Leistung von mehr als 30.000 Megawatt (MW) umweltfreundlichen Strom produziert.

An diesem Tag speisten zur Zeit der hohen Stromnachfrage zwischen 13 und 14 Uhr Wind- und Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von rund 31.500 MW Strom in das bundesdeutsche Stromnetz ein, teilte das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) mit.

Solar- und Windenergie leisten Spitzenbeitrag von 45 Prozent an der gesamten deutschen Kraftwerksleistung
Das sei ein neuer Rekord in Deutschland. Die bisherige Bestmarke vom 09.06.2012 (rund 29.750 MW) wurde um rund 1.750 MW übertroffen. Nach den Daten der Strombörse Leipzig erreichte der Anteil von Wind- und Solarstrom in der Spitze einen Beitrag von 45 Prozent an der gesamten Kraftwerksleistung (rund 69.400 MW zwischen 13 und 14 Uhr).
Der Bedarf konventioneller Kraftwerke (Atom-, Kohle-, Gaskraftwerke) wurde dabei auf Nachtniveau (ca. 40.000 MW) gedrückt.

15.400 MW Windenergie-Kapazität und 16.100 MW mit Photovoltaik
Die Windenergie trägt mit einer produktiven Leistung von etwa 15.400 MW zur Stromversorgung bei, die Photovoltaik mit 16.100 MW. Zwar haben sowohl die Windenergie als auch die Solarenergie jeweils für sich betrachtet schon mit einer höheren Leistung Strom produziert (Windenergie: rund 24.000 MW am 03.01.2012; Solarenergie: rund 22.150 MW am 25.05.2012), aber im Zusammenspiel der beiden regenerativen Energiearten wurde die 30.000 MW-Schwelle bis heute noch nicht erreicht.

Nachfrage und Produktion von Strom in Deutschland zur Mittagszeit am höchsten
Die Stromnachfrage in Deutschland verläuft jeden Tag nach dem gleichen Muster. Am geringsten ist die Stromnachfrage und damit der Bedarf an Kraftwerksleistung in den Nachtstunden zwischen 3 bis 4 Uhr (an Werktagen zirka 35.000 bis 40.000 MW). Mit Beginn eines Tages steigt die Stromnachfrage bis auf das Doppelte (60.000 bis 70.000 MW) und erreicht ihr Maximum zur Mittagszeit. Danach gehen die Stromnachfrage und der Kraftwerksbedarf nach und nach zurück, bis in den Nachtstunden wieder der Minimalbedarf erreicht wird.

Spitzenlast-Kraftwerksleistung wird zu großen Teilen mit Solar- und Windenergie gedeckt
Bildlich gesprochen beschreibt der Tagesgang des Strombedarfs eine Glockenkurve, wobei der obere Teil der Glocke derjenigen Kraftwerksleistung entspricht, die gegenüber dem Nachtniveau zusätzlich benötigt wird. Um diesen Mehrbedarf abzudecken, müssten ohne erneuerbare Energien bis zum Mittag immer mehr konventionelle Kapazitäten wie Kohle- oder Gaskraftwerke zugeschaltet werden. Diese würden nachmittags wegen des Rückgangs der Stromnachfrage wieder nach und nach abgeschaltet. Inzwischen kann die zusätzliche Kraftwerksleistung zu großen Teilen mit Hilfe von Solar- und Windenergie abgedeckt werden.
Weitere Informationen: www.iwr.de

17.09.2012 | Quelle: IWR | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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