IHS: Weltweit sind netzgekoppelte Energiespeicher-Projekte mit 2 Gigawatt in der Pipeline

Laut IHS Technology haben die USA, China und Südkorea die meisten Energiespeicher-Projekte in der Pipeline.


Die „IHS Energy Storage Company and Project Database – Q2, 2016“ verzeichnet aktuell netzgekoppelte Speichervorhaben mit insgesamt 2 Gigawatt, das sind 20 % mehr als Ende 2015.
Der Anteil der Lithium-Ionen-Technologie steigt kontinuierlich: von 20 % im Jahr 2010 auf voraussichtlich 90 % im Jahr 2016.
Im ersten Halbjahr 2016 gingen weltweit Großspeicher mit rund 300 MW bzw. 500 MWh an das Netz, darunter der 50-MW-Speicher Buzen in Japan, der von Kyushu Electric entwickelt und mit NAS-Batterien umgesetzt wurde.
Aufgrund des raschen Zubaus kleinerer Energiespeicher in den USA, Australien, Großbritannien und Deutschland hat IHS seine Prognose erhöht.

Lithium-Ionen-Technologie setzt sich bei Großspeichern durch
Wegen ihrer massiven Kostensenkungen hat die Lithium-Ionen-Technologie bei Speicheranwendungen inzwischen Bleisäurebatterien überholt und macht bei Langzeitspeichern sogar Natrium-Schwefel-Batterien und Redox-Flow-Batterien Konkurrenz.
IHS schätzt den Anteil der Li-Ion-Technologie bei Großspeichern auf 90 Prozent.
„Was die raschen Kostensenkungen unterstützt, ist der Aufbau einer Wertschöpfungskette für Batterien im Automobil- und Stromsektor. Der Wettbewerb zwischen BYD, GCL (China), Samsung SDI, LG Chem (Südkorea) und Panasonic (Japan) verschärft sich“, sagt die Analystin Marianne Boust.
„Im australischen Privatmarkt bietet GCL ein Batteriesystem für 450 US-Dollar/kWh an und kommt damit fast auf Teslas angekündigten Preis von 3.000 USD für ein 7-kWh-System.“

Großspeicher kosten derzeit 400–500 USD/kWh
Die Preise für netzgekoppelte Großspeicher liegen 2016 bei 400–500 USD/kWh, einschließlich Garantie und Management-Systemen. In den nächsten 18 Monaten rechnen die Marktforscher mit einer weiteren Preissenkung um 30 %.
Außerdem werden in immer mehr Ländern Förderprogramme für Energiespeicher eingeführt, welche die Nachfrage zusätzlich ankurbeln.
In den USA will Senator Martin Heinrich (D-NM) einen Gesetzesentwurf einreichen, der eine 30-prozentige Steuervergünstigung für private und gewerbliche Speichereigentümer vorsieht.
Auch in Südkorea wurden Förderprogramme für Energiespeicher, z. B. in öffentlichen Gebäuden, angekündigt.

12.07.2016 | Quelle: IHS | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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