Wacker Chemie AG veröffentlicht Zahlen für 2012: Niedrigere Preise für Solar-Silizium und wachsendes Chemiegeschäft prägten das vergangene Jahr

Die Wacker Chemie AG (München) hat im Geschäftsjahr 2012 wie bereits erwartet weniger Umsatz und Ertrag erwirtschaftet als im Vorjahr. Nach seinen vorläufigen Berechnungen erzielte der Münchner Chemiekonzern im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gesamtumsatz von 4,63 Milliarden Euro (2011: 4,91 Mrd. €). Das sind knapp 6 Prozent weniger als im Jahr 2011.

Für den Ergebnisrückgang seien vor allem die Überkapazitäten in der Photovoltaik-Industrie verantwortlich, betont der Konzern.

Die Preise für Solar-Silizium hätten sich innerhalb eines Jahres halbiert. Insgesamt hätten Preiseffekte den Konzernumsatz des vergangenen Jahres um 700 Millionen oder mehr als 14 Prozent gemindert.

Chemie-Absatz um gut 5 Prozent gesteigert
Dagegen haben die Chemiebereiche dank höherer Absatzmengen und positiver Währungseffekte den bestehenden Preisdruck ausgeglichen und ihren Umsatz in der Summe um gut 5 Prozent gesteigert.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich nach den vorläufigen Zahlen auf rund 787 Millionen Euro (2011: 1,1 Mrd. €). Es blieb damit um 29 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des Geschäftsjahres 2012 wird nach den vorläufigen Berechnungen 258 Millionen Euro betragen (2011: 603 Mio. €). Das Jahresergebnis 2012 des WACKER-Konzerns liegt bei 107 Millionen Euro (2011: 356 Mio. €).

Umsatz mit Solar-Silizium bricht um 17 Prozent ein
Bei WACKER POLYSILICON haben vor allem die im Vergleich zum Vorjahr deutlich niedrigeren Preise für Solar-Silizium die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im 4. Quartal gebremst.
Der Geschäftsbereich erzielte im Zeitraum Oktober bis Dezember 2012 einen Gesamtumsatz von 213 Millionen Euro  (Q4 2011: 256 Mio. €). Das ist ein Minus von knapp 17 Prozent. Das EBITDA ging im gleichen Zeitraum um 53 Prozent auf 78 Millionen Euro (Q4 2011: 165 Mio. €) zurück. Im EBITDA des 4. Quartals 2012 sind rund 55 Millionen Euro aus vereinnahmten Kundenanzahlungen und Schadenersatzleistungen aus aufgelösten Verträgen enthalten.

Ausbau der Photovoltaik erwartet, speziell in China und den USA
„In unserem Polysiliziumgeschäft haben Preisdruck, hohe Lagerbestände und die schwierige finanzielle Situation vieler Marktteilnehmer im Jahr 2012 deutliche Spuren hinterlassen“, erläuterte Konzernchef Rudolf Staudigl.
„In den vergangenen Wochen gab es ermutigende Signale, die auf einen verstärkten Ausbau der Photovoltaik hindeuten, speziell in China und den USA. Das könnte sowohl den Absatz als auch die Preise für Solarsilicium positiv beeinflussen. Gleichzeitig ist aber das Risiko noch nicht vom Tisch, dass es in der Photovoltaik zu einem Handelskonflikt zwischen China und Europa kommt.“

Investitionen in neue Anlagen zur Herstellung von polykristallinem Reinstsilizium

Die Investitionen von WACKER im Geschäftsjahr 2012 lagen nach den vorläufigen Zahlen bei rund 1,1 Milliarden Euro (2011: 981 Mio. €). Der Großteil der Investitionsmittel entfiel auf neue Anlagen für die Herstellung von polykristallinem Reinstsilizium.
„Unsere Investitionen im vergangenen Jahr waren die höchsten in der Geschichte des WACKER-Konzerns“, kommentiert Finanzvorstand Joachim Rauhut. „Wir haben dadurch unsere strategische Aufstellung als einer der Marktführer in der Silizium- und Siliconchemie mit besonders kapitalintensiven Anlagen gestärkt. Diese Investitionen sind nun zum großen Teil abgeschlossen. Wir erwarten deshalb, dass unsere Investitionen in diesem Jahr fast 50 Prozent niedriger sein werden als 2012 und sich damit in Richtung der Abschreibungen von 550 Millionen Euro entwickeln. Das wird unseren Cashflow deutlich entlasten.“
 

07.02.2013 | Quelle: Wacker Chemie AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Schließen