Solar-Kampagne für Kommunen

Städte und Gemeinden sollen die Kosten, die durch sinkende Strompreise eingespart werden, ökologisch investieren und mit den freigewordenen Mitteln eigene, dezentrale Solarkraftwerke bauen. Das ist das Ziel einer neuen Kampagne der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und der Solarstrom AG (SAG). Den zukünftigen „Solar-Kommunen“ soll der Einstieg in die eigene Stromproduktion mit Finanzierungs- und Beratungsangeboten erleichtert werden. […]

Städte und Gemeinden sollen die Kosten, die durch sinkende Strompreise eingespart werden, ökologisch investieren und mit den freigewordenen Mitteln eigene, dezentrale Solarkraftwerke bauen. Das ist das Ziel einer neuen Kampagne der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und der Solarstrom AG (SAG). Den zukünftigen „Solar-Kommunen“ soll der Einstieg in die eigene Stromproduktion mit Finanzierungs- und Beratungsangeboten erleichtert werden. Nach Ansicht des DUH-Geschäftsführers Jörg Dürr-Pucher bieten die rapide sinkenden Strompreise eine aktuelle Chance zum Umstieg: „Viele Kommunen gewinnen nun neuen Investitionsspielraum für den Einstieg in eine eigene, dezentrale Energieversorgung“. Gemeinsam mit der Solarstrom AG (SAG) will die DUH bis Ende 2000 rund 100 Gemeinden für das Modell gewinnen.

Das Kampagnen-Konzept sieht vor, dass Kommunen sich auf Wunsch ein Solarkraftwerk von der SAG planen, bauen und betreiben lassen. Im Gegenzug sollen sich die Gemeinden verpflichten, über eine festgelegte Laufzeit Strom aus der Anlage abzunehmen. Ist das Kraftwerk abgeschrieben, soll es in den Besitz der Kommune übergehen. Der erzeugte Strom muss währen der Laufzeit vorwiegend im Ort verbraucht werden, mindestens fünf Prozent davon durch kommunale Einrichtungen. Für den Kraftwerksbau will die SAG Fördergelder des 100.000-Dächer-Programms der Bundesregierung in Anspruch nehmen.
Die Kampagne soll einen Kontrapunkt zu den gegenwärtigen Entwicklungen auf dem Strommarkt setzen. Nicht nur der Preis soll nach Überzeugung der Initiatoren eine Rolle spielen, sondern auch die Umweltverträglichkeit. Die höheren Kosten für den Ökostrom sollen, so Dürr-Pucher, unter anderem auch durch den Image-Gewinn der Gemeinden wettgemacht werden: „Dafür dürfen sich die Teilnehmer als ökologische Vorreiter mit der Bezeichnung ‚Solar-Kommune‘ schmücken und auch damit werben.“ Gehen die Kommunen mit gutem Beispiel voran, würden auch Bürger und örtliche Unternehmen motiviert, in die Nutzung regenerativer Energien zu investieren.

Quelle: AP, 03.11.1999.

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