Erste Produktionsstätte für CIS-Solarzellen eröffnet
Am 19.06.2000 nahm die nach Angaben des Herstellers weltweit modernste Fabrik zur Herstellung von Dünnschicht-Solarzellen den Betrieb auf. Würth Solar in Marbach am Neckar beginnt in der ersten derartigen Fabrik in Europa die Fertigung von CIS-Modulen mit einer Leistung von insgesamt 1,2 Megawatt. Die Produktion soll jährlich um 10 Megawatt gesteigert werden. Die innovativen Dünnschicht-Module, mit denen sich Systemlösungen jeder Art realisieren lassen, sollen in zahlreichen Größen und Formen gefertigt werden.
CIS-Solarzellen auf der Basis von CulnSe² (Kupfer-Indium-Diselenid) und verwandten Halbleitern erreichen im Labor mit über 17% die höchsten Wirkungsgrade aller bekannten photovoltaischen Dünnschichtmaterialien. Die Grundlagen der CiS-Technologie wurden vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) der Universität Stuttgart erarbeitet. Während bei Solarzellen aus amorphem Silicium mit einem Wirkungsgrad von etwa 13 % die Obergrenze erreicht scheint, konnten die Wirkungsgrade bei CuInSe² in den letzten Jahren erheblich gesteigert werden.
Die zukünftige Entwicklung der Photovoltaik (PV) hängt auch von der Kostenentwicklung ab. Die gegenwärtigen Produktionskosten von etwa 10 DM pro Watt schränken die Anwendungen photovoltaischer Systeme noch immer ein oder lassen ihre Nutzung nur bei hohen Subventionen sinnvoll erscheinen. Neue Herstellungsverfahren könnten diese Situation radikal verändern. Von der Dünnschichttechnologie erwarten die Forscher des ZSW in Stuttgart und der Hersteller Würth Solar hohe Wirkungsgrade bei niedrigerem Aufwand. Geringer Material- und Energieverbrauch bei der Produktion und die Fertigung mit hohem Automatisierungsgrad sollen die Herstellungskosten senken.
Quelle: Würth Solar, 21.06.2000