Günstiges Bio-Diesel: Nachfrage anhaltend hoch

Biodiesel wird immer beliebter bei den deutschen Autofahrern. – Kein Wunder: Der Liter kostete im August an den Tankstellen im Durchschnitt 12 Pfennige weniger als der Liter Normal-Diesel. Dies ist das Ergebnis der IWF-Umfrage unter 900 Biodiesel-Tankstellen in Deutschland für den Monat August. Zum Zeitpunkt der Erhebung Mitte eines Monats lag der Biodiesel-Preisindex im August […]

Biodiesel wird immer beliebter bei den deutschen Autofahrern. – Kein Wunder: Der Liter kostete im August an den Tankstellen im Durchschnitt 12 Pfennige weniger als der Liter Normal-Diesel. Dies ist das Ergebnis der IWF-Umfrage unter 900 Biodiesel-Tankstellen in Deutschland für den Monat August. Zum Zeitpunkt der Erhebung Mitte eines Monats lag der Biodiesel-Preisindex im August bei 1,422 DM pro Liter (Juli: 1,386 DM). In Deutschland werden derzeit rund 250.000 t Biodiesel pro Jahr produziert. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage sind Anlagen mit einer Kapazität in Höhe von 470.000 t in Planung.

Bio-Diesel weist im Vergleich zu herkömmlichem Diesel bis zu 50% weniger Kraftstoff-Schadstoffe auf: An unverbranntem Kohlenwasserstoff (HC), Kohlenmonoxid (CO) und festen Partikel (PM). Es ist biologisch leicht abbaubar und gefährdet bei Unfällen nicht Boden und Grundwasser. Da Bio-Diesel fast keinen Schwefel enthält, trägt er nicht zum „sauren Regen“ bei. Der höhere Sauerstoffanteil führt zu einer besseren Verbrennung und weniger Ruß. Geringere Rückstände im Motorinneren verlängern die Lebensdauer des Motors. Es enthält im Gegensatz zum mineralogischen Biodiesel praktisch keinen Schwefel, dafür eine besonders hohe Eigenschmierfähigkeit und reduziert so den Verschleiß bei Einspritzpumpe und Motor.

Ein Nachteil von Biodiesel ist die geringe Aggressivität gegenüber Lacken und Dichtungen aus Gummi, was bei einigen Motortypen zu einer Schmierölverdünnung führt. Bei Fahrzeugen ohne Oxidationskatalysator kommt es zu größerer Geruchsbelästigung. Rohstoff für das Bio-Diesel ist Raps. Die Rapssaat wird in Ölmühlen zu Rapsöl verarbeitet. Anschließend wird dieses Öl mit Hilfe von Alkohol (Methanol) zu Rapsmethylester (RME) verarbeitet, zu Bio-Diesel. Als Nebenproukte fallen Rapsschrot (Tierfutter) an und Glycerin, das als Basisstoff in der Chemie verwendet wird.

Noch in diesem Jahr ist der Baubeginn einer Produktionsanlage mit einer Kapazität von 100 000 t am BASF-Standort Schwarzheide (Brandenburg) in den neuen Bundesländern vorgesehen. Mit der dann vorhandenen Gesamtkapazität von 720.000 t könnte der Anteil des Biodiesels am Dieselabsatz auf 2,5 % steigen (1999: 29 Mio t).

Eine Liste aller deutscher Bio-Diesel-Tankstellen können Sie unter: http://www.froehlichtrans.de/Wissen/Biodiesel1.htm einsehen.

Weitere Informationen:
Dr. Norbert Allnoch, Sabine Kissing, Tel.: (02 51) 83-33 99 5;

Quellen: iwr-mailservice, 01.09.2000

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