Klimakonferenz gescheitert – China geht neue Wege
Den Ausgang der Weltklimakonferenz in Den Haag bezeichnete Bundesumweltminister Jürgen Trittin in einer Presseerklärung als schweren Rückschlag für den Klimaschutz. Die Industrienationen seien weiter gefordert, die Treibhausgasreduktionen endlich international verbindlich zu machen, appellierte der Minister rückblickend. Die Konferenz ist buchstäblich in letzter Minute gescheitert. Grund sei die Weigerung einiger Industrieländer, dem Klimaschutz zu Hause echten Vorrang zu geben. Gescheitert sei ein Konsens auch daran, dass Industrieländer in einem Übermaß darauf setzen wollten, natürliche Wälder – diese senken die CO2- Werte – als von Menschen geschaffene Mittel anzurechnen, statt tatsächlich die Treibhausgase zu reduzieren.
Der TV-Journalist Franz Alt berichtet, dass China seinen CO2-Ausstoß in den letzten Jahren weit mehr reduzieren konnte als die Industriestaaten. Von 1997 auf 1998 um zirka 10 Prozent, genauer von 3,1 Milliarden Tonnen auf 2,8 Milliarden Tonnen. Damit legt China, so Franz Alt, die beste Kohlendioxid-Emissionsbilanz aller Länder vor. Das habe zwei Ursachen: Die größten Kohlekraftwerke würden stillgelegt und zugleich auf Gas umgestiegen. Das neue chinesischen Weißbuch zum Klimaschutz machte konkrete Vorgaben: „Bis Ende 1999 werden 31.200 illegale Kohleminen geschlossen und die Kohleproduktion um 268.000 Tonnen reduziert.“ Der Umstieg von Kohle auf Gas soll fortgesetzt werden. Zwischen 1990 und 1998 hat China laut Alt pro Einheit des erwirtschafteten Sozialprodukts die Treibhausgase um 50 Prozent reduziert – das sei der Weltrekord.
Quellen: BMU, Franz Alt, 29.11.2000.