Solarenergie-Förderverein: Schluss mit dem 100.000 Dächer-Programm

Die bedingungslose Beendigung des Kreditprogramms des Bundes verlangt der Aachener Solarenergie-Förderverein e.V.   Inzwischen weise das Förderprogramm Mängel auf, die regelrecht als Hemmschuh wirkten, kritisiert der Verein das Bundeswirtschaftsministerium. Für die mangelhaften politischen Vorgaben könne aber nicht die mit der Umsetzung betraute Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verantwortlich gemacht werden, präzisiert der Verein seine Position im […]

Die bedingungslose Beendigung des Kreditprogramms des Bundes verlangt der Aachener Solarenergie-Förderverein e.V.   Inzwischen weise das Förderprogramm Mängel auf, die regelrecht als Hemmschuh wirkten, kritisiert der Verein das Bundeswirtschaftsministerium. Für die mangelhaften politischen Vorgaben könne aber nicht die mit der Umsetzung betraute Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verantwortlich gemacht werden, präzisiert der Verein seine Position im „Solarbrief“.

Die Bearbeitung der Kreditanträge nehme zwischen 9 und 15 Monate in Anspruch. Die Aktivisten des SFV beklagen den Wegfall der Auszahlung des Förderwertes in bar ebenso wie eine Benachteiligung von freiberuflich Tätigen und der Ehepartner von Freiberuflern. Die vom Bund angestrebte, gleichmäßige Verteilung der Fördermittel laufe auf deren Rationierung hinaus.

Besonderes scharf kritisiert der Verein die Berechnung von Bereitstellungszinsen für Vorhaben, die nicht unmittelbar nach der Kreditzusage begonnen werden. Der Handlungsspielraum von Bauherren, die nach 9 Monaten ohne vorherige Auskunft über den Stand des Antrags einen positiven Bescheid bekämen, würde über Gebühr eingeschränkt. Die „planwirtschaftliche Handhabung“ des Programms zwinge beispielsweise Investoren, im Winter mit dem Bau ihrer Photovoltaik-Anlage zu beginnen.

Bei dem Versuch, die schlimmsten Mängel des 100.000 Dächer-Programms zu verringern, rieben sich Solarbranche und Initiativen nur auf, bewertet der Verein die Erfahrungen der letzten Monate. Schwerpunkt künftiger Aktivitäten müsse stattdessen die Durchsetzung der kostendeckenden Vergütung sein. Der SFV verweist in diesem Zusammenhang auf den Erfolg des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und der Mindestvergütung für Solarstrom. Das EEG habe sowohl organisatorisch als auch politisch die weltweit besten Voraussetzungen für eine Energiewende geschaffen.

Als Zwischenergebnis einer Umfrage des SFV unter Solarteuren zeigt sich, dass die Branche die Linie des Solarenergie-Fördervereins billigt: Von 127 Befragten wollen 104 den Appell zur Streichung des 100.000 Dächer-Programms unterstützen, 20 Installateure sprachen sich dagegen aus, 3 sind noch unentschlossen.

Den aktuellen Solarbrief mit dem Appell und den Ergebnissen der Umfrage bietet der SFV an unter: http://www.sfv.de , Rubrik „Aktuelles“

16.01.2001   Quelle: SFV

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