500 Watt Brennstoffzelle mit flüssigem Treibstoff
Auf der Hannover Messe stellten Forscher des Jülicher Instituts für Werkstoffe und Verfahren der Energietechnik ihre neu entwickelte Direkt-Methanol-Brennstoffzelle (DMFC) vor. Laut Aussage der Forscher bedeutet sie vor allem für Fahrzeuge und bei portablen Systemen einen Durchbruch in der Entwicklung der Technologie. Sie soll mit 500 Watt eine zehnfach höhere Leistung gegenüber der im Vorjahr präsentierten Zelle gleichen Typs erreichen. Vorteilhaft sei auch ihr Kraftstoff in Form flüssigen Methanols, das im herkömmlichen Tankstellennetz vertrieben und aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holzresten, Raps und Zuckerrohr gewonnen werden könne. Zudem zeichne sich die neue Zelle durch geringere Produktionskosten aus. Bisher wurden Brennstoffzellen mit gasförmigen Kraftstoffen betrieben, für die herkömmliche Tankstellen nicht in Frage kommen.
Wegen ihrer geringen Leistung wurde der DMFC bisher wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Die Jülicher Forscher haben die Schichtdicken der Verteilerstrukturen und der Elektroden verringert und gleichzeitig den Abstand der einzelnen Zellen innerhalb des Stapels (Stack) auf zwei Millimeter reduziert und so die Leistungssteigerung erzielt. Der flüssige Kraftstoff wird direkt in Strom umgesetzt, der einen Elektromotor antreibt. Die neue Architektur der DMFC soll noch einen weiteren, vielleicht entscheidenden Vorteil durch die Vereinfachung von Bauteilen mit sich bringen: „Durch das neue Zell-Design konnten wir auch die Kosten für die DMFC deutlich drücken“, verkündet Professor Detlef Stolten, der Direktor des Forschungszentrums. Optimistisch sehen die Jülicher Brennstoffzellenexperten in die Zukunft: Nächstes Jahr wollen sie den Rekord für Brennstoffzellen mit einer Leistung von 5000 Watt aufstellen.
03.05.2001 Quelle: Forschungszentrum Jülich GmbH