Windenergie-Verband: Erneuerbare Energien belasten Strompreis kaum

Die meisten Strompreiserhöhungen der Energieversorger im vergangenen Herbst/Winter waren nach Ansicht des Bundesverbandes Windenergie e.V. überzogen. Schon gar nicht gerechtfertigt sei die Begründung der Preisaufschläge von bis zu 1,5 Pfennigen je Kilowattstunde ausschließlich mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und dem Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz (KWKG).  Der Verband zitiert ein Gutachten des Büros für Energiewirtschaft und Technische Planung GmbH (BET) […]

Die meisten Strompreiserhöhungen der Energieversorger im vergangenen Herbst/Winter waren nach Ansicht des Bundesverbandes Windenergie e.V. überzogen. Schon gar nicht gerechtfertigt sei die Begründung der Preisaufschläge von bis zu 1,5 Pfennigen je Kilowattstunde ausschließlich mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und dem Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz (KWKG).  Der Verband zitiert ein Gutachten des Büros für Energiewirtschaft und Technische Planung GmbH (BET) aus Aachen: „Durch Vergütungen nach EEG im Jahr 2000 wären im Bundesdurchschnitt Strompreiserhöhungen um rund 0,12 Pfennig pro Kilowattstunde zu begründen“.

Die vom Bundesverband WindEnergie (BWE) und dem Bund der Energieverbraucher (BdE) in Auftrag gegebene Studie soll belegen, dass durch die Umstellung vom alten Stromeinspeisungsgesetz auf das EEG auf Grund angehobener Vergütungssätze sowie eines größeren Anwendungsbereiches im Bundesdurchschnitt höhere Stromgestehungskosten von 0,055 Pf/kWh entstanden. Hinzu kämen Mehrkosten von 0,064 Pf./kWh durch im vergangenen Jahr neu hinzugekommene Windkraft-Anlagen. Die Gutachter betonen, dass bei der EEG bedingten Strompreiserhöhung auch jene Kosten, die durch das alte Stromeinspeisungsgesetz indiziert wurden, nicht unter den Tisch fallen dürften. Genau diese „Mehrkosten“ hätten viele Stromversorger schon einmal auf die Preise umgelegt – vor allem in Küstennähe seien die Strompreise in der Vergangenheit immer wieder mit dem Hinweis auf die „teure“ Windkraft angehobenen worden.

„Die Preisaufsichtsbehörden müssen nun ihre vorläufige Genehmigung der damaligen Preiserhöhungen überprüfen und gegebenenfalls zurücknehmen. Wir stellen dafür gerne das Gutachten zur Verfügung“, betont BWE-Präsident Dr. Peter Ahmels. „Vor allem kann es nicht angehen, dass die Branche der erneuerbaren Energien von den Stromkonzernen in der Öffentlichkeit als Preistreiber dargestellt wird.“ Es sei eine Unverschämtheit, dass die Stromwirtschaft ihre Kunden belüge und diesen suggeriere, allein die Maßnahmen zum Klimaschutz wären für den Anstieg der Strompreise verantwortlich. „In Wirklichkeit machen die ‚Mehrkosten‘ durch den Ausbau der erneuerbaren Energien nur einen Bruchteil aus“, stellt Dr. Ahmels fest.

09.06.2001   Quelle: Bundesverband Windenergie .e.V.

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