Eurosolar-Konferenz fordert Technologietransfer für Erneuerbare Energien

Vom 8. bis 10. Juni erörterten in Berlin 300 Experten, wie den erneuerbaren Energien weltweit zum Durchbruch verholfen werden kann. Eurosolar-Präsident Hermann Scheer eröffnete die Konferenz mit einem entschiedenen Appell für den globalen Technologietransfer.  Auf dem von der Vereinigung EUROSOLAR organisierten Treffen beschäftigten sich Vertreter der Europäischen Union, der Organisation der westafrikanischen Staaten und der […]

Vom 8. bis 10. Juni erörterten in Berlin 300 Experten, wie den erneuerbaren Energien weltweit zum Durchbruch verholfen werden kann. Eurosolar-Präsident Hermann Scheer eröffnete die Konferenz mit einem entschiedenen Appell für den globalen Technologietransfer.  Auf dem von der Vereinigung EUROSOLAR organisierten Treffen beschäftigten sich Vertreter der Europäischen Union, der Organisation der westafrikanischen Staaten und der Vereinten Nation sowie Repräsentanten von Regierungs- und Nicht-Regierungsorganisationen mit dem weltweiten Technologiebedarf für die Nutzung erneuerbarer Energien und den bisherigen Aktivitäten. In mehreren Foren wurden an den drei Konferenztagen politische und organisatorische Konzepte vorgestellt und diskutiert. Erfahrungen staatlicher Organisationen wurden ebenso ausgetauscht wie die Erkenntnisse kommerzieller Akteure bei dem Transfer von Solartechnologie in Entwicklungs- und Schwellenländer. Zentrale Aspekte der Konferenz waren der Aufbau von Finanzierungsleistungen und –strukturen für erneuerbare Energien sowie die Lehre und Ausbildung.

Ziel der EUROSOLAR ist die Gründung einer internationalen Organisation nach dem Vorbild der Atomenergie-Agentur (IAEA). Die initiierte „Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) soll den Fluss finanzieller Hilfen und die Vermittlung von Know-how an jene 95% der Staaten in aller Welt fördern und steuern, in denen die „Erneuerbaren“ bislang noch keine nennenswerte Rolle spielen. Zu diesem Zweck soll auch der Atomwaffensperrvertrag geändert werden: Er stelle den Mitgliedsländern nur Mittel für die zivile Nutzung der Kernenergie zur Verfügung und sei mit ein Grund für die Konzentration der Wissenschaft auf die Atomenergie sowie für die Defizite bei der Entwicklung und dem Einsatz alternativer Techniken.

In seiner Rede zum Abschluss der Veranstaltung forderte Professor Klaus Töpfer, ehemaliger deutscher Umweltminister und jetziger Direktor des UN-Umweltprogramms UNEP vor allem konkrete Maßnahmen: Besonders im Zusammenhang mit dem Klimawandel seien erneuerbare Energien erstklassige Quellen. Die gesamte Palette der Techniken zu ihrer Nutzung müsse dringend und gezielt in den Entwicklungsländern eingesetzt werden. Es gelte, von der allgemeinen Diskussion zur konkreten Anwendung überzugehen, beispielsweise mit Mikro-Krediten für vernetzte Kleinunternehmen vor Ort. Töpfer verurteilte die „ökologische Aggression des Nordens gegen den Südens“ und ermahnte die Industrienationen im eigenen Interesse zum Ausgleich: „Im Klimawandelprozess gibt es keine Gewinner, sondern nur Verlierer“.

12.06.2001   Quelle: Eigener Bericht (rh)

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