Offshore-Windparks: Umweltministerium stellt Positionspapier vor
Auf einem zweitägigen Kongress in Berlin (14./15.6.2001) präsentiert das Bundesumweltministerium (BMU) seine Strategie zur Nutzung der Windenergie auf dem Meer. „Der Ausbau der Windenergienutzung auf See hat eine zentrale Bedeutung für die zukünftige Energieversorgung. Er soll schrittweise erfolgen und umwelt- und naturverträglich ausgestaltet werden,“ betonte Umwelt-Staatssekretär Rainer Baake zur Eröffnung vor Teilnehmern aus Politik, Verwaltung, Verbänden, Wirtschaft und Forschung.
Entsprechend den langfristigen Szenarien zur Energiewende hält das BMU bis zum Jahr 2030 eine installierte Windenergieleistung von insgesamt 36.000 bis 42.000 Megawatt an Land und auf See für erreichbar. Dies entspräche 95 bis 110 Milliarden Kilowattstunden Stromertrag pro Jahr. Damit würde schon im Jahr 2030 allein die Windkraft drei Fünftel der Strommenge erzeugen, die im letzten Jahr in der Bundesrepublik von Atomkraftwerken erzeugt worden ist.
Windenergieprojekte auf See sind noch mit verschiedenen technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. In allen diesen Bereichen wird Neuland betreten. Das Bundesumweltministerium empfiehlt deshalb, schrittweise vorzugehen. Die Vorbereitungsphase wird sich über die nächsten zwei Jahre erstrecken. In diesem Zeitraum sind Forschung und Untersuchungen an den möglichen geeigneten Standorten vorgesehen. Dazu werden insbesondere Mittel aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm der Bundesregierung bereitgestellt. In der Startphase ab 2003 oder 2004 sollen erste Windparks mit bis zu 40 Anlagen pro Standort gebaut werden.
In der ersten Ausbauphase bis 2010 sollen bis zu 3.000 Megawatt Windenergieleistung an geeigneten Standorten installiert werden. Diese Windparks würden dann bis zu 10 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Die zweite Ausbauphase bis 2030 sieht einen Ausbau auf 20.000 bis 25.000 MW vor. Dann würden die Offshore-Windkraftanlagen 70 bis 85 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen – etwa drei Viertel des für diesen Zeitpunkt insgesamt eingeplanten Stroms aus Windkraft.
Das Positionspapier des Bundesumweltministeriums und eine vom Deutschen Windenergie-Institut (DEWI) erarbeitete Studie zum weiteren Ausbau der Windkraft im Hinblick auf den Klimaschutz bietet das BMU im Internet unter der URL: www.bmu.de/erneuerbare-energien.
15.06.2001 Quelle: BMU