Trittin sieht noch immer Chance für Ratifizierung des Kyoto-Protokolls

Bundesumweltminister Jürgen Trittin erwartet auf dem Bonner Klima-Gipfel vom 16. bis zum 27. Juli 2001 schwierige Verhandlungen über eine Verringerung der Treibhausgas-Emissionen. Trittin hält zwar auch eine spätere Unterzeichung des Kyoto-Protokolls durch die Vereinigten Staaten von Amerika für möglich, verlangte jedoch in einer Presseerklärung, schon jetzt von der Phase der Verhandlungen zum aktiven Handeln überzugehen. […]

Bundesumweltminister Jürgen Trittin erwartet auf dem Bonner Klima-Gipfel vom 16. bis zum 27. Juli 2001 schwierige Verhandlungen über eine Verringerung der Treibhausgas-Emissionen. Trittin hält zwar auch eine spätere Unterzeichung des Kyoto-Protokolls durch die Vereinigten Staaten von Amerika für möglich, verlangte jedoch in einer Presseerklärung, schon jetzt von der Phase der Verhandlungen zum aktiven Handeln überzugehen.   „Wir müssen beim Klimagipfel in Bonn ein Zeichen setzen, auch wenn die USA in einem ersten Schritt nicht dabei sein sollten“, forderte der Minister. Deutschland und die Partner in der Europäischen Union seien fest entschlossen, nach einem erfolgreichen Abschluss des Bonner Klimagipfels das Kyoto-Protokoll gemeinsam mit möglichst vielen anderen Staaten bis 2002 in Kraft zu setzen.

Zusammen mit Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn und führenden Klimaforschern stellte Trittin die Ergebnisse des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimafragen (Intergovernmental Panel on Climate, IPCC) der Öffentlichkeit vor. Fazit dieser Untersuchung sei, dass der Klimawandel bereits eingesetzt habe und eine Verschärfung der Folgen bevorstehe. Laut Trittin zeigt der Bericht aber auch die Möglichkeiten zur Eindämmung dieser Entwicklung. Beim Klimagipfel müsse darauf geachtet werden, dass die 1997 in Kyoto vereinbarten Emissions-Minderungspflichten der Industriestaaten nicht verwässert oder gar ins Gegenteil umgekehrt würden. Die Beschlüsse der Bonner Konferenz müssten eine tragfähige Grundlage für eine künftige, weitergehende Klimapolitik sein: „Die Integrität des Kyoto-Protokolls darf nicht beschädigt werden“ mahnte Trittin.

Die USA als weltgrößter Verursacher von Treibhausgasen hatten die Ratifizierung bislang abgelehnt; die Rückkehr zum Kyoto-Protokoll sollte ihnen aber nach Ansicht des Umweltministers nicht verwehrt werden. Die USA müssten ohnehin Klimaschutzmaßnahmen ergreifen, auch außerhalb dieses Protokolls: „Wir dürfen das Land mit dem weltweit größten Ausstoß an Treibhausgasen nicht aus seiner Verantwortung für den Schutz des globalen Klimas entlassen.“

13.07.2001   Quelle: BMU

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