Klimaschutz-Studie: Deutschland erreicht Kyoto-Ziele durch konsequente Politik

Eine internationale Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes belegt am Beispiel der Bundesrepublik und Großbritanniens, dass erfolgreiche Politik zur Verminderung der Treibhausgas-Emissionen in Industriestaaten möglich ist.   Die Untersuchung, an der das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI) und das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) mitgewirkt haben, widerlegt zugleich die Behauptung, Deutschland verdanke seine positive Klimaschutz-Bilanz […]

Eine internationale Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes belegt am Beispiel der Bundesrepublik und Großbritanniens, dass erfolgreiche Politik zur Verminderung der Treibhausgas-Emissionen in Industriestaaten möglich ist.   Die Untersuchung, an der das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI) und das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) mitgewirkt haben, widerlegt zugleich die Behauptung, Deutschland verdanke seine positive Klimaschutz-Bilanz überwiegend dem Fall der Mauer. Dies geht aus einer Pressemittelung des Bundesumweltministeriums vom 17.07.2001 hervor.

Deutschland kann nach Auskunft des Umweltministeriums mit einer von 1990 bis 2000 erreichten Verringerung des Ausstoßes der sechs im Kyoto-Protokoll genannten Treibhausgase um 18 Prozent auf eine stolze Bilanz zurückblicken. Die vom Umweltbundesamt beauftragten Forscher des Fraunhofer-Instituts in Karlsruhe, des britischen Science and Technology Policy Research Centre (SPRU) in Brighton und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin kamen zu dem Ergebnis, dass die in Deutschland erzielten Treibhausgasreduktionen nur zur Hälfte dem glücklichen Umstand der deutschen Wiedervereinigung zu verdanken sind. Die andere Hälfte sei Ergebnis der Klimaschutzpolitik mit vielfältigen Aktivitäten in allen Bereichen.

Ähnliches gelte für Großbritannien. Dort hätte vor allem die Liberalisierung des Energiemarktes und die folgende Stilllegung des Kohlebergbaus zu weniger Emissionen von Treibhausgasen geführt. Die Wissenschaftler konnten aber auch nachweisen, wie durch gezielte politische Rahmenvorgaben eine zusätzliche deutliche Reduktion von Treibhausgasen erzielt wurde. Welches Einsparpotenzial in den Vereinigten Staaten von Amerika vorhanden ist, zeige, so das Bundesumweltministerium, ein Vergleich: Bei ähnlichem Lebensstandard seien einem US-Amerikaner mit etwa 20 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr und Einwohner mehr als doppelt so hohe Emissionen zuzurechnen als einem Durchschnittsbürger der Europäischen Union (mit 8,5 Tonnen pro Jahr und Einwohner). In Deutschland werden rund 10 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr und Einwohner emittiert.

Die Studie „Greenhouse Gas Reductions in Germany and the UK – Coincidence or Policy induced?“ ist zu beziehen beim Umweltbundesamt, Öffentlichkeitsarbeit, Postfach 330022, 14191 Berlin. www.umweltbundesamt.de

18.07.2001   Quelle: Umweltbundesamt

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