BUND zur Klimakonferenz: „Japan soll seinen Eiertanz beenden!“
Der Ausgang des Bonner Klima-Gipfels ist derzeit noch offen, definitive Ergebnisse seien noch nicht erzielt worden, erklärte Daniel Mittler, Sprecher des Bundes Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur „medien-zentrum.de“. Nach Einschätzung Mittlers, der in Bonn den Fortgang der Ereignisse verfolgt, spielen die japanischen Delegierten die entscheidende Rolle: „Alles hängt an Japan, das mit vielen Worten wenig sagt. Der BUND fordert Japan auf, den Eiertanz zu beenden und dem Protokoll endlich zuzustimmen!“, zeigte sich Mittler gegenüber medien-zentrum.de ungeduldig angesichts der unentschlossenen Haltung Japans.
Wenn Japan in Bonn zustimme, könne das Kyoto-Protokoll auch ohne Zustimmung der USA ratifiziert werden. Stimme Japan jedoch nicht zu, sei gegen den Widerstand der Vereinigten Staaten nichts auszurichten und das Protokoll des Klimagipfels müsse in der Schublade verschwinden, beurteilte Mittler die Chancen der Konferenz. Der BUND, so Daniel Mittler, sei sehr dafür, dass „die UNO eine Führungsrolle in Umweltfragen einnimmt.“ Auf der Konferenz ginge es um mehr als um das Klima. Hier spielten politische Ereignisse und persönliche Beziehungen eine große Rolle bei den Entscheidungen.
Während der Konferenz will der BUND eine Aktion durchführen, direkt vor dem Gebäude, in dem die Gespräche stattfinden: Der Umweltverband plant, ein so genanntes „Rettungsboot“ aufzubauen. An dem Boot sollen Holzplaketten mit Forderungen von Menschen aus aller Welt angebracht werden. „Wir hoffen, dass das Boot als ein Mahnmal fungieren wird.“, sagte Mittler im Gespräch mit medien-zentrum.de.
20.07.2001 Quelle: medien-zentrum.de