Höchstdotierter Umweltpreis Europas vergeben
Bundespräsident Johannes Rau überreichte am 20.10.2001 in Freiburg dem Unternehmer Dr. Franz Ehrnsperger (55, Neumarkt) sowie den Wissenschaftlern Dr. Wolfgang Feist (47, Darmstadt) und Professor Dr. Hermann Auernhammer (60, Freising) den mit einer Million Mark dotierten Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück. Mit dem Preis würdigt die DBU die Leistungen, die Ehrnsperger für den Aufbau eines ganzheitlichen ökologischen Unternehmenskonzeptes, Feist als Pionier der Passivhausentwicklung und Auernhammer als Wegbereiter einer umweltschonenden Landwirtschaft durch die Nutzung moderner Informationstechnologien erbracht haben.
Susanne Henkel, Mitglied der Jury des Deutschen Umweltpreises, dankte in ihrer Laudatio den Preisträgern dafür, dass sie die Umwelt zu einem Teil ihrer Lebensaufgaben hätten werden lassen und die Stärke der Ökologie für die Ökonomie sichtbar gemacht hätten. In einer bestechend analytischen Vorgehensweise, überraschend in der Einfachheit und Nachvollziehbarkeit der Lösungen, hätten sie auf geniale Weise und in einer vorbildlich ganzheitlichen Betrachtung Wissen und Praxis verbunden, kommuniziert und motiviert und Widerstände als Ansporn genutzt.
So könne Prof. Dr. Auernhammer als Initiator und international als treibende, impulsgebende Kraft einer Präzisions-Landwirtschaft angesehen werden, die mit Hilfe moderner Daten- und Prozesstechnik auf kleinstem Raum, konkret differenziert nach Standort und Bedarf, eine zielgeführte Pflanzenproduktion ermöglicht habe.
Als einen Pionier des betrieblichen Umweltmanagements bezeichnete die Laudatorin Dr. Ehrnsperger: sensibel und partnerschaftlich in der Einbeziehung, Motivation und Förderung der Mitarbeiter und Lieferanten; transparent für den Verbraucher; ungewöhnlich durch die Kooperation mit Konkurrenten als aktive Mitstreiter für den ökologischen Gedanken im Brauereiwesen.
Eine europaweite Vorbildfunktion habe sich auch Dr. Feist erarbeitet, getragen vom Wissen um die Endlichkeit herkömmlicher Energiequellen und der Aufnahmefähigkeit der Erde. Angesetzt habe er bei einem der großen Kohlendioxid-Produzenten, dem privaten Wohnbereich, bei dem durch die neue Passivhaustechnik allein im Heizungsbereich eine Einsparung von 95 Prozent möglich sei. Mit Architekten, Bauherren und Gemeinden habe Feist intensiv zusammen gearbeitet und wesentliche Fortschritte erzielt. Er habe mit gearbeitet am Aufbau neuer Studiengänge zur Energietechnik und damit Spezialisten von morgen heran gezogen. Und er habe durch seine Passivhaustagungen mit zuletzt 1.000 Teilnehmern bewiesen, dass der Markt überzeugt und bereit ist, mit zu lernen und mit zu wachsen.
24.10.2001 Quelle: DBU