Volkswagen: Brennstoffzellen-Fahrzeug erfolgreich getestet

Gemeinsam mit dem Paul Scherrer Institut (PSI) in Zürich hat die Volkswagen AG einen mit Wasserstoff-Brennstoffzelle und Elektromotor betriebenen Prototyp (VW Bora) getestet. Die erfolgreiche Testfahrt über den 2005 Meter hohen Simplon-Pass zwischen der Schweiz und Italien, bei eisigen Temperaturen und mit extremen Steigungen, wertet das Unternehmen als Meilenstein für die Zukunft des Antriebssystems.  Damit […]

Gemeinsam mit dem Paul Scherrer Institut (PSI) in Zürich hat die Volkswagen AG einen mit Wasserstoff-Brennstoffzelle und Elektromotor betriebenen Prototyp (VW Bora) getestet. Die erfolgreiche Testfahrt über den 2005 Meter hohen Simplon-Pass zwischen der Schweiz und Italien, bei eisigen Temperaturen und mit extremen Steigungen, wertet das Unternehmen als Meilenstein für die Zukunft des Antriebssystems.  Damit scheint nach DaimlerChrysler, Ford, Opel oder Toyota nun auch der Wolfsburger Konzern auf den Brennstoffzellen-Antrieb zu setzen. Gleichzeitig wurde ein Bora TDI mit dem neuen synthetischen Kraftstoff SunFuel® getestet. Von ihm erwartet VW ein großes Potenzial zur Senkung der Fahrzeugemissionen.
Mit dem PSI hat Volkswagen eine kostengünstige Wasserstoff-Brennstoffzelle mit besonders leistungsfähigen Kondensatoren („Supercaps“) in einem Bora integriert. Bis zu 75 kW / 102 PS leistet der Elektromotor des „Bora HY.POWER“ – mit Strom aus einer Brennstoffzelle, die während ihrer Arbeit nichts anderes als Wasserdampf in die Umwelt entlässt. Der Volkswagen legte die Passfahrt auf über 2.005 Meter Höhe dynamisch wie ein vergleichbares Serienfahrzeug zurück, berichtet das Unternehmen. Genau dies sei das Ziel: den Brennstoffzellenantrieb so abzustimmen, dass die Fahrleistungen und -eigenschaften einem herkömmlichen Bora ebenbürtig sind. Die technischen Möglichkeiten der Gegenwart seien damit in die Tat, oder vielmehr in Fahrt, umgesetzt worden.
Die zwei wesentlichen technischen Neuerungen des „Bora HY.POWER“, eine neue Brennstoffzellen-Membran und neue Kondensatoren, zeigten in der Praxis Wege für die kostengünstigere Realisierung eines leistungsfähigeren Wasserstoff-Brennstoffzellenantriebs auf, resümierte VW. Das Kernelement jeder Brennstoffzelle ist eine Membran. Sie befindet sich zwischen den Anoden und Kathoden der Zelle. Dort reagieren Wasserstoff und Sauerstoff und verbinden sich über die dünne Membran zu Wasser. Bei diesem Vorgang wird Energie frei. Die Brennstoffzelle setzt die chemische Energie des Oxidationsprozesses direkt in elektrische Energie um. In nahezu allen auf dem Markt befindlichen Brennstoffzellen wird heute ein Membran-Typ eingesetzt, dessen Herstellung vergleichsweise teuer ist. Im „Bora HY.POWER“ kam nun erstmals eine vom PSI entwickelte neue Membran zum Einsatz, die wesentlich günstiger gefertigt werden könne und dennoch äußerst leistungsfähig sei.
Als zweites Novum wurden auf dem Simplon-Pass die beiden Hochleistungs-Kondensatoren (Supercaps) des Prototyps erprobt. Diese Energiespeicher geben kurzfristig bis zu 30 zusätzliche Kilowatt an den Elektromotor ab, beispielweise während Spitzenphasen der Beschleunigung oder eben bei einer Passfahrt mit extremer Steigung. Volkswagen und das PSI seien damit ihrem Fernziel einen großen Schritt näher gekommen, den Brennstoffzellen-Antrieb ohne Einbußen bei der Fahrdynamik für die private Nutzung bezahlbarer zu machen, teilte das Unternehmen mit. Parallel zur Erprobung des Brennstoffzellen-Fahrzeugs wurde ein Bora TDI eingesetzt, der mit dem synthetischem Kraftstoff SunFuel® niedrigste Partikelmesswerte erreiche. Im Rahmen der Kraftstoffstrategie von Volkswagen sei der „Bora SunFuel®“ einer der ersten Schritte auf dem Weg zur Brennstoffzelle.

07.02.2002   Quelle: Volkswagen AG

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