Solaranlage auf denkmalgeschütztem Haus genehmigt
Der Konflikt zwischen dem Denkmalschutz und den potenziellen Betreibern einer solarthermischen Anlage in der hessischen Gemeinde Roßdorf wurde nach einem Ortstermin des Landrats des Kreises Darmstadt-Dieburg gelöst. Das meldet das Darmstädter Echo in seiner Online-Ausgabe. Die Solaranlage konnte Ende vergangenen Jahres installiert werden, nachdem bei einer Sitzung mit dem Bauamt und der Denkmalschutzbehörde eine Einigung erzielt wurde. Andernfalls hätten die Besitzer den bis Ende 2001 befristeten Zuschuss des hessischen Umweltministeriums nicht mehr erhalten.
Der Genehmigung war ein fünf Jahre währender Streit mit der Unteren Denkmalschutzbehörde vorausgegangen. 1996 hatten die zukünftigen Betreiber erstmals angefragt, ob eine acht Quadratmeter große thermische Solaranlage auf ihrem unter Denkmalschutz stehenden Haus genehmigt würde. Die Anfrage wurde damals abschlägig beschieden mit der Begründung, die Sonnenkollektoren seien denkmalschutzrechtlich nicht genehmigungsfähig. Dass das Problem nun doch noch gelöst wurde, hätten sie dem Landrat Alfred Jakoubek zu verdanken, mit sie auf dessen Reise durch den Kreis im vergangenen Sommer ihr Anliegen vor Ort geschildert hatten, sagten die Bauherren.
In der badischen Stadt Ettlingen drohte sogar der Abriss einer Solarstromanlage, weil diese sich nach Auffassung der Kommune im Widerspruch zum dörflichen Charakter befindet. Dort ließ der Oberbürgermeister anlässlich eines Neujahrsempfangs durchblicken, die Photovoltaikanlage dürfe vermutlich bleiben. Er werde gemeinsam mit dem Stadtplanungsamt und der Ortsvorsteherin ausloten, ob eine Änderung der Ortsbausatzung denkbar sei und vom Ortschaftsrat mitgetragen würde. Der Betreiber der Photovoltaikanlage erklärte gegenüber dem Solarserver, in der Zwischenzeit hätten zwar Beratungen der Stadtverwaltung stattgefunden, er selbst habe jedoch seither keine neuen Informationen zum Stand des Verfahrens erhalten.
27.03.2002 Quelle: Darmstädter Echo Online; eigener Bericht