Frankreich will deutschem Solarboom nacheifern

In Frankreich werden derzeit die Weichen gestellt, den deutschen Vorsprung im Bereich Solarenergie aufzuholen. Nachdem in Deutschland 1999 die Fördermittel für Solarwärmeanlagen deutlich erhöht wurden, hat Frankreich im Jahr 2000 mit einem Förderprogramm und einer Medienkampagne nachgezogen.  Das berichtet der Deutsche Fachverband Solarenergie e.V. (DFS) in einer Pressemitteilung. In nur drei Jahren konnte in Frankreich […]

In Frankreich werden derzeit die Weichen gestellt, den deutschen Vorsprung im Bereich Solarenergie aufzuholen. Nachdem in Deutschland 1999 die Fördermittel für Solarwärmeanlagen deutlich erhöht wurden, hat Frankreich im Jahr 2000 mit einem Förderprogramm und einer Medienkampagne nachgezogen.  Das berichtet der Deutsche Fachverband Solarenergie e.V. (DFS) in einer Pressemitteilung.

In nur drei Jahren konnte in Frankreich die Fläche der installierten Solarkollektoren verzehnfacht werden. Für Solarstrom sei in diesem Frühjahr eine Einspeiseregelung beschlossen worden, die nun auch in diesem Bereich große Wachstumschancen eröffne, beschreibt der DFS die französische Aktivität. Jetzt mache sich auch Frankreich daran, das ehrgeizige Ziel der Europäischen Kommission umzusetzen, den Anteil der erneuerbaren Energien bis 2010 zu verdoppeln. Im Jahr 2000 startete der „Plan Soleil“ für die verstärkte Nutzung von Solarwärmeanlagen, der nicht nur Zuschüsse für die Betreiber von Solaranlagen bereitstellt, sondern auch eine Informationskampagne umfasst. Koordiniert wird der Plan durch die nationale Energieagentur ADEME. Diese wirbt neuerdings auch für die Nutzung der Photovoltaik.

Seit im März 2002 der Anschluss der Solarstromanlagen ans Stromnetz geregelt und die Einspeisevergütung für Solarstrom auf 15 Cent pro Kilowattstunde festgelegt wurde, ziehe die Nachfrage in Frankreich deutlich an, informiert der DFS im Vorfeld eines deutsch-französischen Solarbranchentreffens auf der Intersolar 2002 in Freiburg. In Deutschland gebe es zwar mit derzeit 48,1 Cent/kWh eine deutlich höhere Vergütung für eine Kilowattstunde eingespeisten Solarstrom, dafür zahle Frankreich jedoch hohe Investitionszuschüsse: 4.600 Euro pro Kilowatt installierter Photovoltaik-Leistung.

Ziel des „Plan Soleil“ ist es, die heute installierte Fläche thermischer Solarkollektoren bis zum Jahr 2005 auf 1.100.000 Quadratmeter zu verdoppeln, davon 300.000 m² in Zentralfrankreich und 300.000 m² in den Überseedepartements. Der Markt auf dem französischen Festland startet jedoch auf niedrigem Stand. Nach 3.000 m² im Jahr 1999 wurden laut DFS 2001 bereits 30.000 m² Solarkollektoren installiert.

Um von den Erfahrungen der deutschen Unternehmen beim Aufbau des Solarmarktes in Deutschland zu profitieren, unternimmt die französische Solarbranche eine Studienreise zum Besuch der größten europäischen Solarfachmesse, der Intersolar 2002 in Freiburg, die vom 28. bis 30. Juni stattfindet. Am Vortag lädt der DFS die französischen Besucher zu einem deutsch-französischen Branchentreffen ein. Dabei sollen der deutsche und der französische Solarmarkt vorgestellt und die Erfolgsrezepte bei der Marktbearbeitung diskutiert werden.

25.06.2002   Quelle: DFS

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