Fachmesse Intersolar 2002: Branche erwartet steigende Umsätze
Nach der erfolgreichen Messe Intersolar sehen Verbände und Solar-Unternehmen gute Chancen für das zweite Halbjahr 2002. Die in den Bereichen Solarstrom, Solarwärme und solares Bauen aktiven Hersteller und Installateure zeigten sich in Freiburg zuversichtlich, dass die Nachfrage deutlich anziehen wird. Das berichtet der Deutsche Fachverband Solarenergie e.V. (DFS) in einer Pressemitteilung. Der DFS sieht seine Wachstumsprognosen für die kommenden Jahre durch das konstant hohe Interesse des deutschen Fachpublikums und die steigende Zahl von Besuchern aus dem Ausland bestätigt.
In seiner Rede zur Eröffnung der Intersolar 2002 hatte Bundesumweltminister Jürgen Trittin die großen Erfolge bei der Markteinführung von Solarwärme- und Solarstromanlagen in Deutschland hervorgehoben. Der Absatz von Solarstromanlagen habe sich innerhalb von 2 Jahren versechsfacht, der Absatz von Solarwärmeanlagen verdoppelt. Durch die gestiegene Nachfrage seien neue Produktionsstätten in Deutschland aufgebaut und insgesamt 16.000 Arbeitsplätze geschaffen worden. Vor kurzem wurden die Mittel für die Solarwärmeförderung im Jahr 2003 vom Bundeskabinett erhöht und die Regelung für die Einspeisevergütung für Solarstrom nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz verlängert. Insgesamt können jetzt Solarstrommodule mit einer Leistung von 1.000 Megawatt (MW) installiert werden. Dies eröffne der Solarbranche eine hervorragende Wachstumsperspektive, denn bis Ende 2001 waren erst Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 180 MW am Netz.
„Die Hausbesitzer können sicher sein, dass in diesem Jahr alle Anträge auf einen Zuschuss für eine Solarwärmeanlage bewilligt werden“, so Gerhard Stryi-Hipp, Geschäftsführer des DFS. Etwa 500 Euro gibt es für eine kleine, rund 1.500 Euro für eine große Solarwärmeanlage. Die Antragstellung ist unkompliziert und innerhalb weniger Wochen liegt der Bescheid vor. Wer heute eine Solarstromanlage installieren lässt, fährt nach Auskunft des DFS trotz Senkung der Einspeisevergütung für Solarstrom um 5% (seit 1. Januar 2002) besser als die Investoren im vergangenen Jahr, denn die Preise hätten zwischen 5% und 10% nachgegeben. „Jetzt sind die Preise allerdings ausgereizt, abwarten lohnt sich nicht mehr“, ist Olaf Fleck, 1. Vorsitzender des DFS, überzeugt. „Wir raten jedem, möglichst bald zu investieren, denn die Firmen sind kurzfristig lieferfähig und im Sommerhalbjahr kann noch viel Solarstrom geerntet werden“. Derzeit erhält der Betreiber einer Solarstromanlage pro Kilowattstunde Solarstrom 48,1 Cent. Damit könne er seine Solarstromanlage praktisch vollständig finanzieren, betont der DFS.
02.07.2002 Quelle: DFS