Greenpeace protestiert gegen Esso-Blockade beim Klimaschutz
Aus Protest gegen die klimaschädliche Politik des Ölkonzerns Esso ketteten sich Greenpeace-Aktivisten aus aller Welt am 25.10. an die Zapfsäulen aller 28 Tankstellen des Ölmultis Esso in Luxemburg. Die insgesamt 650 Aktivisten aus 31 Ländern, unter anderem aus Deutschland, Frankreich, Spanien, Libanon, Israel, USA und Japan spannten an den Tankstellen Transparente mit der Aufschrift „Esso – No. 1 Climate Criminal“ und „Stop Esso“.
Die friedliche Demonstration in Luxemburg, an der auch der internationale Greenpeace-Geschäftsführer Gerd Leipold teilnahm, ist Teil der weltweiten „Stoppt Esso-Woche“ von Greenpeace. Sie findet gleichzeitig zur UN-Klimakonferenz in Neu Delhi/Indien statt. Auf der Klimakonferenz treffen sich Vertreter von 178 Staaten, um über die Umsetzung des Klimaschutzabkommens von Kyoto zu beraten. Die USA seien weltweit für 25 Prozent der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich, nähmen an der Konferenz jedoch nicht Teil, kritisiert Greenpeace. Die Lobbyarbeit des Ölkonzerns trage maßgeblich dazu bei, dass sich US-Präsident George Bush bis heute weigere, das Kyoto-Protokoll zu ratifizieren.
„Esso unternimmt alles, um die US-Regierung auf ihrem klimafeindlichen Kurs zu halten“, sage Gabriela von Görne, Klimaexpertin von Greenpeace, vor Ort in Luxemburg. „Esso macht sich mitschuldig an den Folgen zunehmender Stürme, sintflutartiger Regenfälle und Flutkatastrophen. Der Ölkonzern bestreitet bis heute, dass die Verbrennung von Öl, Kohle und Gas das Klima erwärmt und die Intensität und Häufigkeit von Unwettern erhöht.“ Greenpeace fordert Esso auf, seine Blockadehaltung aufzugeben und endlich in den Ausbau erneuerbarer Energien zu investieren. Esso investiere nicht wie andere Ölkonzerne in erneuerbare Energien, sondern konzentriere sich ausschließlich auf das Ölgeschäft, rügt die Umweltschutzorganisation. „Globale Konzerne wie Esso müssen endlich auch globale Verantwortung zeigen“, forderte von Görne. „Statt mit seinen Milliarden neue Ölfelder auszubeuten, muss Esso endlich in moderne Energieformen investieren, die das Klima nicht weiter aufheizen.“
Insgesamt investiere der Öl-Konzern Esso beziehungsweise seine Muttergesellschaft ExxonMobil laut Greenpeace weltweit jährlich knapp zehn Milliarden US-Dollar in die Suche und Ausbeutung neuer Erdöl- und Erdgasvorkommen. Esso habe allein im Jahr 2001 einen Umsatz von ca. 213 Milliarden US Dollar verbucht. Das entspreche in etwa dem Bruttosozialprodukt von Schweden.
28.10.2002 Quelle: Greenpeace e.V.; ots