BMU: Qualitätssicherung für AKW-Komponenten bundesweit auf dem Prüfstand

Die im Atomkraftwerk Unterweser festgestellten Qualitätsmängel an den Schweißnähten der nuklearen Zwischenkühler werfen für das Bundesumweltministerium (BMU) grundsätzliche Fragen auf.  Das Ministerium habe deshalb die Atomaufsichtsbehörden der Bundesländer um Prüfung und Bericht gebeten, ob bei den übrigen Atomkraftwerken vergleichbare Hinweise auf Mängel der Qualitätssicherung bei der Herstellung sicherheitstechnisch wichtiger Anlagenteile bestehen, heißt es in einer […]

Die im Atomkraftwerk Unterweser festgestellten Qualitätsmängel an den Schweißnähten der nuklearen Zwischenkühler werfen für das Bundesumweltministerium (BMU) grundsätzliche Fragen auf.  Das Ministerium habe deshalb die Atomaufsichtsbehörden der Bundesländer um Prüfung und Bericht gebeten, ob bei den übrigen Atomkraftwerken vergleichbare Hinweise auf Mängel der Qualitätssicherung bei der Herstellung sicherheitstechnisch wichtiger Anlagenteile bestehen, heißt es in einer BMU-Pressemitteilung.

Bei Überprüfungen während der derzeitigen Revision des Atomkraftwerks Unterweser seien Mängel an Schweißnähten der erst kürzlich eingebauten Zwischenkühler festgestellt worden. Diese Mängel seien bei der Herstellung der Kühler entstanden, versagt habe also zumindest die Qualitätssicherung auf Herstellerseite, an der Sachverständige beteiligt waren. Zusätzlich bestehe der Verdacht, dass die Prüfungen und deren Dokumentation manipuliert worden seien, um die Mängel zu vertuschen, so das Bundesumweltministerium.

Das BMU will ermitteln, ob diese Ereignisse als generelle Schwächen des Systems zur Qualitätsgewährleistung bei der Herstellung von Komponenten für Atomkraftwerke zu deuten sind. Im Anschluss an die Berichterstattung der Atomaufsichtsbehörden der Bundesländer werde das Bundesumweltministerium notwendige Abhilfemaßnahmen einleiten.

Das Bundesumweltministerium sei ebenso wie die niedersächsische Atomaufsicht der Auffassung, dass das Atomkraftwerk Unterweser erst ans Netz gehen kann, wenn alle vier Nachkühlketten wieder voll funktionsfähig sind, erklärte das BMU. Die Bundesaufsicht halte ein Anfahren der Anlage außerdem frühestens für möglich, wenn die Ursachen geklärt sind und ausgeschlossen ist, dass an anderen sicherheitstechnisch wichtigen Kraftwerkseinrichtungen ähnliche Mängel aufgrund unzureichender Qualitätssicherung bei der Herstellung bestehen.

28.11.2002   Quelle: BMU

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