KfW und EUROSOLAR verleihen Europäische Solarpreise 2002

Elf Preisträger des Europäischen Solarpreises 2002 nahmen am Mittwoch, den 04.12.2002 in der KfW-Niederlassung Berlin ihre Preise von Bundespräsident Johannes Rau, KfW-Vorstandsmitglied Detlef Leinberger und EUROSOLAR-Präsident Hermann Scheer entgegen.   Die Auszeichnung wird von EUROSOLAR seit 1994 in neun Kategorien vergeben, seit 1999 gemeinsam mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau. „Für die KfW ist die verstärkte […]

Elf Preisträger des Europäischen Solarpreises 2002 nahmen am Mittwoch, den 04.12.2002 in der KfW-Niederlassung Berlin ihre Preise von Bundespräsident Johannes Rau, KfW-Vorstandsmitglied Detlef Leinberger und EUROSOLAR-Präsident Hermann Scheer entgegen.   Die Auszeichnung wird von EUROSOLAR seit 1994 in neun Kategorien vergeben, seit 1999 gemeinsam mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau. „Für die KfW ist die verstärkte Nutzung Erneuerbarer Energien ein Schwerpunkt bei der Umwelt- und Klimaschutzförderung, die in diesem Jahr ein Volumen von 5 Milliarden Euro annehmen wird. Damit ist die KfW weltweit eine der größten Umweltförderbanken“, hob KfW-Vorstandsmitglied Detlef Leinberger in seinem Grußwort an die Preisträger hervor. EUROSOLAR-Präsident Hermann Scheer hielt die Laudationes auf die diesjährigen Preisträger.

Der Städtepreis ging an die 4.400 Einwohner zählende Erneuerbare-Energien-Insel Samsø (Dänemark), die so viel Energie produziert wie ihre Bewohner verbrauchen, so dass die CO2-Bilanz schon heute positiv ist. Die Gemeinde Windhaag (Österreich) erhielt ebenfalls den Städtepreis, als atomstromfreie Gemeinde an der Grenze zu Tschechien, in der ein Mix aus Erneuerbaren Energien vorbildlich genutzt wird.

Den Unternehmenspreis erhielten Frank H. Asbeck (Deutschland), Gründer und Vorstandssprecher der SolarWorld AG in Bonn, als innovative Unternehmerpersönlichkeit im Bereich der Fotovoltaik, und die SOLVIS Energiesysteme GmbH & Co KG (Deutschland) für ihre nachhaltige Nullemissionsfabrik. Die 1998 gegründete SolarWorld AG ist mit ihren Tochterfirmen auf dem Weg, das erste unabhängige Solarunternehmen weltweit zu werden, das die gesamte Wertschöpfungskette innerhalb der Fotovoltaik abdeckt. Die SOLVIS Energiesysteme GmbH & Co KG deckt in ihrer neuen Nullemissionsfabrik den Primärenergiebedarf zu mehr als 30 % solar. Der Restenergiebedarf wird zu 100 % durch ein Rapsöl-Blockheizkraftwerk gedeckt.

Der Preis für Eigentümer oder Betreiber von Anlagen ging an das Institut für Marketing und Trendanalysen (Österreich) für ihr im Sommer 2002 fertiggestelltes Plusenergie-Bürohaus. Den Vereinspreis erhielt die Energieagentur NRW (Deutschland) für ihre Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Erneuerbare Energien. Der Preis für Solares Bauen ging an Beddington Zero Energy Development (Großbritannien) für ihre Siedlung „BedZED“, die für umweltfreundliches und energieeffizientes Wohnen und Arbeiten steht. Einen weiteren Preis für Solares Bauen erhielt auch das Büro für Architektur von Beat Kämpfen (Schweiz) für das aus Holz konstruierte Sechsfamilienhaus „Sunny Woods“.

Den Sonderpreis für persönliches Engagement erhielten Rolf Disch (Deutschland) für sein Gesamtengagement für solare Wohnungsarchitektur und Prof. Bent Sørensen (Dänemark). Seit Anfang der siebziger Jahre engagiert sich Rolf Disch und das gleichnamige Architekturbüro im Bereich der Solararchitektur für konsequentes ökologisches Bauen. Eine Reihe von Projekten sind bereits fertiggestellt, so z.B. das drehbare Solarhaus Heliotrop® und die Solarsiedlung am Schlierberg, in der bereits 35 Plusenergiehäuser realisiert wurden. Bent Sørensen setzt sich seit über 30 Jahren unermüdlich für den Einsatz Erneuerbarer Energien ein. Nach seiner Tätigkeit als Kernphysiker in der Forschung vollzog er einen Bewusstseinswandel bis hin zum wichtigsten Vertreter der Anti-Atomkraft-Bewegung. 1975 sorgte er in der Zeitschrift „Science“ mit einem Szenario über die Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien und deren technische Machbarkeit für Aufsehen und übernahm damit die Rolle eines Vorreiters in Dänemark.
Ein Sonderpreis für außereuropäische Aktivitäten ging erstmalig an Richard King (USA) für das Solardorf vor dem US-Kapitol. Richard King vom Solar Energy Technology Programm des US-Energieministeriums spielt bei der Verbreitung der Erneuerbaren Energien in den USA eine bedeutende Rolle. Schon in der Vergangenheit realisierte er Projekte wie die Organisation eines Solarmobilrennens. Dieses Jahr war er der Initiator und Organisator des Solar-Zehnkampfs, durch den ein Solarenergie-autarkes Dorf im Regierungsviertel in Washington entstand, das von Studententeams von 14 verschiedenen US-amerikanischen Universitäten gebaut wurde.

05.12.2002   Quelle: EUROSOLAR

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