EU-Parlamentarier Kronberger: EU hat sich vor Temelin-Pannenreaktor gedrückt

Als „große Niederlage“ bezeichnet der österreichische Europa-Parlamentarier Hans Kronberger die Ergebnisse des EU-Gipfels von Kopenhagen in Sachen Temelin.   Kronberger: „Es ist bezeichnend, dass gerade jene Staaten ein einklagbares Temelin-Protokoll verhindert haben, die selbst auf die Atomenergie setzen. Es ist zu befürchten, dass sie Sicherheitsmängel bei ihren eigenen Atomkraftwerken vertuschen wollen.“ Kronberger weiter: „Ein Reaktorunfall […]

Als „große Niederlage“ bezeichnet der österreichische Europa-Parlamentarier Hans Kronberger die Ergebnisse des EU-Gipfels von Kopenhagen in Sachen Temelin.   Kronberger: „Es ist bezeichnend, dass gerade jene Staaten ein einklagbares Temelin-Protokoll verhindert haben, die selbst auf die Atomenergie setzen. Es ist zu befürchten, dass sie Sicherheitsmängel bei ihren eigenen Atomkraftwerken vertuschen wollen.“

Kronberger weiter: „Ein Reaktorunfall im Atomkraftwerk Temelin würde die gesamte Europäische Union mit nuklearer Strahlung verseuchen. Daher hätte die Sicherheit von Temelin vor einem Beitritt Tschechiens von der EU geklärt werden müssen. Die EU hat sich vor ihrer Pflicht gedrückt, denn der Europäische Gerichtshof hat erst vorige Woche bekräftigt, dass die Europäische Atomgemeinschaft sehr wohl für die Sicherheit der Atomanlagen zuständig ist.“

Die Gefährdung durch Atomkraftwerke sei ein zu ernstes Anliegen und könne nicht einfach auf die Seite geschoben werden, betont Kronberger. Die EU habe hier ihre Verantwortung nicht wahrgenommen. Es könne nicht angehen, dass Atomstaaten in der Frage der atomaren Sicherheit kneifen, aus Angst womöglich selbst in Misskredit zu geraten, kritisiert Kronberberger.

17.12.2002   Quelle: Hans Kronberger (MdEP)

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