Hannover: 35 kW-Solarstromanlage auf Haltestelle am Netz
Seit diesem Monat speist eine gebäudeintegrierte Photovoltaikanlage auf einer Stadtbahn-Haltestelle in Hannover-Anderten Solarstrom in das Netz ein. Ihre Errichtung wurde von der Windwärts Energie GmbH im Rahmen des Projektes „Wind- und Solarenergie in der Region Hannover“ initiiert. Die insgesamt 184 Module sind in das Glasdach des neu errichteten Bauwerks integriert. Das semitransparente Dach schützt die Fahrgäste sowohl vor Regen als auch vor der Sonne und erzeugt zugleich Strom.
Die Anlage mit einer Spitzenleistung von 35 Kilowatt (kWp) kann in unseren Breiten rund 25.000 Kilowattstunden Solarstrom produzieren, berichtet die Windwärts Energie GmbH. „Der Solarstrom der Photovoltaikanlage wird in das Stromnetz der Stadtwerke Hannover AG eingespeist. Die Menge des aktuell eingespeisten Solarstroms und seinen Anteil am Stromverbrauch der Haltestelle können interessierte Haltestellenbenutzer an einem Display ablesen,“ erklärt Projektingenieurin Dagmar Krüger. Das Projekt wird durch die „üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe AG“, den proKlima-enercity-Fonds der Stadtwerke Hannover AG und die Region Hannover gefördert. Mit dem Fahrplanwechsel zum 15.12.2002 wurde das innovative Bauwerk feierlich eingeweiht. Neben der Anlage auf der Haltestelle gehört zu dem Projekt „Wind- und Solarenergie in der Region Hannover“ noch eine weitere Photovoltaikanlage auf der Herschelschule in Hannover. Sie ist mit einer Leistung von 90 Kilowatt peak die größte Solarstromanlage auf einem niedersächsischen Schuldach. Die ersten Module haben seit Juni 2002 bereits rund 17.000 Kilowattstunden Strom produziert.
Um die Gesamtwirtschaftlichkeit des Projektes zu verbessern, wurden die Photovoltaikanlagen mit zwei Windenergieanlagen zu einer wirtschaftlichen Einheit verknüpft. Eine Anlage vom Typ Südwind S77 mit 77 Metern Rotordurchmesser, 100 Meter Nabenhöhe und 1.500 Kilowatt Nennleistung in der Wedemark zwischen Meitze und Elze wurde im Dezember 2001 in Betrieb genommen. Sie habe inzwischen mehr als 2,5 Millionen Kilowattstunden Strom in das öffentliche Netz eingespeist. Eine weitere Windenergieanlage vom Typ Enercon E66/18.70 mit einem Rotordurchmesser von 70 Metern, einer Nennleistung von 1.800 Kilowatt und einer Nabenhöhe von 65 Metern wurde im Juni 2002 in der Gemeinde Haverlah bei Salzgitter errichtet und habe bisher über 850.000 Kilowattstunden Strom erzeugt. Eine Hochrechnung der bisherigen Betriebsergebnisse der beiden Windenergieanlagen lasse unter Berücksichtigung der monatlichen Windverhältnisse und der Probezeit der Anlagen eine Überschreitung der prognostizierten jährlichen Energieerträge erwarten.
Interessenten können mit einer Kommanditeinlage ab 3.000 Euro Miteigentümer an den Anlagen werden. „Mit einer Gesamtausschüttung von 264,9 % der Kommanditeinlage und einer mittleren jährlichen Rendite von 8,6 % ist es eine wirtschaftlich interessante Investition in eine saubere Umwelt,“ ist sich Dagmar Krüger sicher. Die Anlagen würden mit einem prognostizierten Gesamtstromertrag von jährlich mehr als 6,2 Millionen Kilowattstunden den Strombedarf von über 2.000 Haushalten decken. Die Initiatorin des Beteiligungsangebots, die Windwärts Energie GmbH, übernimmt im Auftrag der Betreibergesellschaft auch die laufende Verwaltung. Das hannoversche Unternehmen realisiert eigene Windenergie- und Photovoltaikprojekte und übernimmt darüber hinaus Fremdprojekte in unterschiedlichen Planungsstadien. Das 1994 gegründete Unternehmen hat bisher neun Wind- und Solarenergieprojekte mit einer Gesamtleistung von rund 55 Megawatt realisiert. Seit mehreren Jahren ist die Windwärts Energie GmbH auch im europäischen und außereuropäischen Ausland aktiv.
17.12.2002 Quelle: Windwärts Energie GmbH