Atommüll: Wissenschaftler schlagen Verfahren für Suche nach Endlager vor

Zum Ende seiner vierjährigen Tätigkeit hat der Anfang 1999 eingesetzte Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd) am 17.12.2002 in Berlin seinen Abschlussbericht übergeben. Mindestens zwei Standorte sollen unter Tage untersucht werden, berichtet das Bundesumweltministerium (BMU) in einer Pressemitteilung.   Das Auswahlverfahren des AkEnd sei in fünf Schritte gegliedert. Es gebe keine geographischen Vorfestlegungen. Keine Region werde vorab […]

Zum Ende seiner vierjährigen Tätigkeit hat der Anfang 1999 eingesetzte Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd) am 17.12.2002 in Berlin seinen Abschlussbericht übergeben. Mindestens zwei Standorte sollen unter Tage untersucht werden, berichtet das Bundesumweltministerium (BMU) in einer Pressemitteilung.   Das Auswahlverfahren des AkEnd sei in fünf Schritte gegliedert. Es gebe keine geographischen Vorfestlegungen. Keine Region werde vorab aus dem Verfahren ausgeschlossen oder „gesetzt“. In Schritt drei sollen nach Möglichkeit fünf, mindestens aber drei Standortregionen ihre Bereitschaft zur übertägigen Erkundung erklären, die dann in Schritt vier durchgeführt werden soll. Schließlich sollen mindestens zwei Standorte in Schritt fünf – Beteiligungsbereitschaft vorausgesetzt – unter Tage erkundet und verglichen werden. Damit habe der AkEnd ein wichtiges Signal auch hinsichtlich Gorlebens gesetzt.

Bei der Entgegennahme des 260 Seiten starken Abschlussberichts sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin, der Arbeitskreis habe seinen Auftrag erfolgreich und termingerecht abgeschlossen. Mit dem Abschlussbericht liege zum ersten Mal ein systematischer Ansatz für die Auswahl eines Endlagerstandortes in Deutschland vor, der nicht nur auf technische, sondern auch auf sozialwissenschaftliche Aspekte abstelle. Die Endlagersuche werde so vom Kopf auf die Füße gestellt.

Dem AkEnd gehörten 14 Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen und Forschungseinrichtungen an, die ein breites Spektrum der in der Fachwelt vorhandenen Kenntnisse und Auffassungen vertreten. Das Ziel, bis 2030 ein betriebsbereites Endlager verfügbar zu haben, hält der AkEnd laut BMU für ambitioniert, aber machbar, wenn das Auswahlverfahren zügig legitimiert und durchgeführt wird. Damit habe er eine wissenschaftlich begründete Gegenpositionen zur atomfreundlichen EU-Kommission eingenommen, die ein solches Lager bereits 2018 für möglich halte und die — anders als das Bundesumweltministerium — eine Einlagerung von ausländischem Atommüll in Deutschland nicht ausschließen möchte.

19.12.2002   Quelle: BMU

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