BUND fordert klare Verantwortlichkeit für Atommüll-Entsorgung

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat zur Übergabe des Endberichtes des „Arbeitskreises Endlager“ (AkEnd) verlangt, dass die für die Entstehung des Atommülls Verantwortlichen auch für dessen sichere Lagerung sorgen.   Wichtigstes Kriterium bei der Suche nach einem Endlager für den hochgefährlichen Atommüll sei die größtmögliche Sicherheit vor radioaktiver Strahlung. Die Kosten für […]

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat zur Übergabe des Endberichtes des „Arbeitskreises Endlager“ (AkEnd) verlangt, dass die für die Entstehung des Atommülls Verantwortlichen auch für dessen sichere Lagerung sorgen.   Wichtigstes Kriterium bei der Suche nach einem Endlager für den hochgefährlichen Atommüll sei die größtmögliche Sicherheit vor radioaktiver Strahlung. Die Kosten für Suche und Einrichtung des Endlagers hätten die Betreiber der Atomkraftwerke zu tragen.

Renate Backhaus, Atomexpertin im BUND-Bundesvorstand: „Für die weitere Endlagersuche muss Deutschland als eine weiße Landkarte gelten. Es darf keine Vorfestlegungen geben, nicht auf Gorleben und nicht auf Salzgitter. Der finanzielle Aufwand, der bei der Suche entsteht, darf nicht auf die Steuerzahler abgewälzt werden. Die Kosten sind von jenen zu tragen, die gegen den Widerstand großer Teile der Bevölkerung in die Atomenergie eingestiegen und für den Atommüll verantwortlich sind.“

In den Gesprächen mit der Atomindustrie über die Finanzierung der weiteren Endlagersuche, wie sie die Koalitionsvereinbarung vorsähe,könne es daher nur darum gehen, zu welchem Zeitpunkt die Atomindustrie welche Summen zur Verfügung zu stellen habe. Der BUND forderte die Bundesregierung und die Länderregierungen auf, den Atomausstieg zu beschleunigen. Jedes neu entstehende Gramm Atommüll verschärfe das Entsorgungsproblem.

Kritik äußerte der BUND erneut an der vorzeitigen Genehmigung von Schacht Konrad (Salzgitter) als Endlager für schwach- und mittelaktiven Strahlenmüll im Mai diesen Jahres. Backhaus: „Mit der Einrichtung des Arbeitskreises zur Endlagersuche hatte Rot-Grün die Suche nach einer Lagerstätte für den Strahlenabfall endlich vom Kopf auf die Beine gestellt. Trotzdem wurde im Rahmen des sogenannten Atomkonsens Schacht Konrad als Endlager für schwach- und mittelaktiven Atommüll genehmigt. Damit wurden bedauerlicherweise Tatsachen geschaffen, noch bevor die Kriterien vorlagen, nach denen ein Endlager überhaupt gefunden werden sollte. Das war ein grober Fehler der rot-grünen Bundesregierung. Er muss korrigiert werden.“

19.12.2002   Quelle: BUND

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