Verbesserte Solarförderung: „Richtiges Signal zum richtigen Zeitpunkt“

Die deutschen Solarverbände begrüßen die erhöhten Zuschüsse für Solarwärmeanlagen einhellig. Sowohl der Bundesverband Solarenergie (BSi) als auch die Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft (UVS) erwarten von der Erhöhung der Fördermittel von 92 Euro auf 125 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche ein deutliches Anziehen der Nachfrage.   UVS-Geschäftsführer Carsten Körnig wertet die neue Richtlinie als das richtige Signal zum richtigen […]

Die deutschen Solarverbände begrüßen die erhöhten Zuschüsse für Solarwärmeanlagen einhellig. Sowohl der Bundesverband Solarenergie (BSi) als auch die Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft (UVS) erwarten von der Erhöhung der Fördermittel von 92 Euro auf 125 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche ein deutliches Anziehen der Nachfrage.   UVS-Geschäftsführer Carsten Körnig wertet die neue Richtlinie als das richtige Signal zum richtigen Zeitpunkt: „Solaranlagen in Verbindung mit moderner Heiztechnik können den Öl- und Gasverbrauch eines Haushalts halbieren. Die Verbesserung der Solarförderung ist Verbraucherschutz. Solaranlagen bieten Schutz vor explodierenden Energiepreisen infolge einer Eskalation am Golf. Sie sind zudem die ‚Sandsäcke‘ der Zukunft zum Schutz vor weiteren Hochwasserkatastrophen und unbezahlbaren Klimaschäden.“

Der Bundesverband Solarindustrie (BSi) ist überzeugt, dass die Erhöhung des Fördersatzes einen wichtigen Impuls für den Solarwärmemarkt gibt. „Minister Trittin hat damit gezeigt, dass es die Bundesregierung ernst meint mit dem Vorhaben, die Zahl der Solarwärmeanlagen in den kommenden vier Jahren zu verdoppeln“, so Helmut Jäger, stellvertretender Vorsitzender des BSi. In der Koalitionsvereinbarung hatte Rot-Grün festgeschrieben, bis 2006 die installierte Kollektorfläche von heute knapp 5 Millionen Quadratmetern auf 10 Millionen zu steigern. Dazu ist ein Marktwachstum von 35% pro Jahr erforderlich. Die jetzt getroffene Entscheidung ist nach Einschätzung des BSi ein wichtiger Schritt zur Erreichung dieses Ziels. „Dieser Marktimpuls kommt zur richtigen Zeit, weil er Arbeitsplätze im Handwerk sichert, das derzeit unter der schlechten Baukonjunktur leidet“, so Jäger weiter.

Die Initiative Solarwärme Plus empfiehlt, rechtzeitig die Zuschüsse zu beantragen. Wer von den Zuschüssen profitieren will, müsse den Förderantrag bis zum 15.10.2003 gestellt haben. Die UVS rät, die Nachrüstung einer Solaranlage nicht länger zu verschieben: „Wer sich erst im nächsten Jahr für Solarwärme entscheidet, erhält zehn Prozent weniger Fördermittel“, betont UVS-Chef Körnig. Laut Auskunft des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist der Posteingangsstempel entscheidend für die Fristeinhaltung. Um das Formular korrekt ausfüllen zu können, benötigt der Antragsteller ein Angebot des Heizungsfachbetriebes. Die Zuschüsse sind sowohl für Bauherren als auch für Hauseigentümer nutzbar. Der Auftrag an den Handwerksbetrieb darf jedoch erst erfolgen, wenn der Bewilligungsbescheid eingetroffen ist. Die Kombination mit anderen staatlichen Fördermitteln ist nicht möglich, zusätzliche Förderprogramme von Energieversorgungsunternehmen können in Anspruch genommen werden.

Das Bundesumweltministerium (BMU) teilte mit, dass der Erlass für die erhöhte Solarwärme-Förderung mit Wirkung zum 1. Februar am 31.01.2002 an das BAFA erging. Eine durchschnittliche Solarwärmeanlage von neun Quadratmetern erhalte in Zukunft 1125 Euro an Fördermitteln. Das von der Bundesregierung im Zusammenhang mit der ökologischen Steuerreform im September 1999 aufgelegte Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien, in dessen Rahmen auch die Solarenergie gefördert wird, habe eine große Nachfrage ausgelöst. Beim BAFA seien seit dem Start des Programms über 300.000 Zuschussanträge gestellt worden, vor allem für Solarkollektoren und Biomasseanlagen. Im vergangenen Jahr habe das BAFA Zuschüsse für mehr als 92.000 ausgezahlt. In Deutschland nutzen bereits 500.000 Haushalte beziehungsweise 4 % der Hausbesitzer eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung, teilweise auch zur Heizungsunterstützung.

04.02.2003   Quelle: UVS; BSi; BMU

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