MTU: Brennstoffzellen-Feldversuch im industriellen Einsatz

Seit dem 7. Februar betreiben die Michelin-Reifenwerke in Karlsruhe eine Hochtemperatur-Brennstoffzelle zur Produktion von Strom und Prozesswärme.  Das so genannte HotModule wird bei dem Reifenhersteller im Alltagsbetrieb getestet. Der Anlagenblock hat eine elektrische Leistung von 270 Kilowatt (kW), am Netz sind es zirka 230 kW. Die thermische Leistung der Anlage beziffert der Hersteller mit 180 […]

Seit dem 7. Februar betreiben die Michelin-Reifenwerke in Karlsruhe eine Hochtemperatur-Brennstoffzelle zur Produktion von Strom und Prozesswärme.  Das so genannte HotModule wird bei dem Reifenhersteller im Alltagsbetrieb getestet. Der Anlagenblock hat eine elektrische Leistung von 270 Kilowatt (kW), am Netz sind es zirka 230 kW. Die thermische Leistung der Anlage beziffert der Hersteller mit 180 kW. Das „HotModule“ wird in der Regel mit Erdgas betrieben, kann aber auch mit Methanol, Bio-, Klär- und Deponiegas arbeiten. Der Standort Michelin eignet sich Laut MTU hervorragend für den mehrjährigen Testbetrieb des Brennstoffzellen-Kleinkraftwerks, weil das Reifenwerk im Dreischichtbetrieb produziere und kontinuierlich Dampf benötige. Das Potenzial der so genannten Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), könne so optimal genutzt werden.

Die Serienfertigung des Hot Module ist für das Jahr 2006 geplant. Bislang seien zehn Feldversuchsanlagen installiert, wovon acht in der Praxis erprobt werden. Zwei Anlagen haben die Tests bereits hinter sich. Im laufenden Jahr sollen weitere Anlagen in Europa, den USA und Asien ausgeliefert werden. Gegenüber anderen Brennstoffzellen-Technologien sei das HotModule auf Grund seiner Konstruktion und Bauart heute bereits vergleichsweise ausgereift und verhältnismäßig günstig herzustellen, so die MTU. Eine erste HotModule Feldversuchsanlage an der Universität Bielefeld habe während ihrer Gesamt-Laufzeit von 16.000 Betriebsstunden Anlage Rekordwerte erzielt: Sie sei länger gelaufen als jede andere Karbonat-Brennstoffzelle und habe einen elektrischen Wirkungsgrad von 47 Prozent erreicht – ein Wert, der in der 250-Kilowatt-Klasse von keiner konventionellen Technologie erreicht werde. Moderne Gasmotoren dieser Größen arbeiten laut MTU mit einem mechanischen Wirkungsgrad von maximal 41 Prozent, die Umwandlung der mechanischen Energie in Strom sei dabei noch nicht eingerechnet.

24.02.2003   Quelle: MTU Friedrichshafen

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