Nachhaltigkeits- und Öko-Zertifikate: Nicht immer Ökologie pur
Investoren unterstützen mit Nachhaltigkeits- und Ökozertifikaten nicht unbedingt den ökologischen Ansatz, berichtet die Zeitschrift ÖKO-TEST in ihrer Februar-Ausgabe. Die Käufer von Zertifikaten setzen ihr Geld auf Börsenindizes wie den Dax und den Dow Jones oder auf thematisch sortierte Aktienkörbe. Die Banken, welche die Wertpapiere verkaufen garantieren jedoch nicht, dass sie das Geld auch in die entsprechenden Aktien stecken, stellt ÖKO-Test fest.
ÖKO-TEST hat sieben Angebote untersucht, die ökologische oder nachhaltige Kriterien berücksichtigen. Sowohl die Produkte der DZ-Bank als auch sämtliche Indexzertifikate setzen auf das Prinzip Nachhaltigkeit. Das bedeutet, Unternehmen werden nach ökologischen, sozialen und ethischen Kriterien untersucht. Die besten jeder Branche gelten als akzeptabel für eine Investition. Der britische Anbieter von Indizes FTSE schließt darüber hinaus Betreiber von Atomkraftwerken, Rüstungs- und Tabakkonzerne aus seinen Nachhaltigkeitsindizes aus. Befürworter dieses Verfahrens argumentieren, wenn Anleger lediglich in diese Unternehmen investierten, hätte deren Konkurrenz einen Anreiz, ebenfalls mehr Wert auf diese Kriterien zu legen. Der ökologische Nutzen dieses Konzepts ist laut ÖKO-TEST bislang jedoch nicht bewiesen.
Auf dem ersten Platz landete bei ÖKO-TEST das „Open-End-Dow-Jones-Euro-Stoxx-Sustainability-Index“-Zertifikat. Mit knappem Abstand folgen Produkte von BNP Paribas (Das Zertifikat mit den härtesten ökologischen Kriterien), UBS Warburg und Merrill Lynch. Wegen der hohen Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs (Spread), liegt der Schein der Hypovereinsbank auf Rang fünf. Eine Alternative zu den Zertifikaten stellen Nachhaltigkeits- und Ökofondsangebote dar, die ebenfalls nach ethisch-ökologischen Gesichtspunkten gemanagt werden.
Der vollständige Bericht ist veröffentlicht in ÖKO-TEST 2/2003; eine Kurzfassung findet sich unter http://www.oekotest.de/cgi/ot/otgs.cgi?doc=29110
28.02.2003 Quelle: ÖKO-TEST