Saarland will Nutzung der Windenergie verfünffachen

Die Nutzung der Windenergie im Saarland soll ohne Konflikte mit dem Naturschutz und den Interessen von Anwohnern um das Fünffache erhöht werden. Dass dies möglich ist, belege eine Untersuchung, die Umweltminister Stefan Mörsdorf am 25.02 2003 vorgestellt hat, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums für Umwelt in Saarbrücken.  Das Ergebnis der Analyse ist eine […]

Die Nutzung der Windenergie im Saarland soll ohne Konflikte mit dem Naturschutz und den Interessen von Anwohnern um das Fünffache erhöht werden. Dass dies möglich ist, belege eine Untersuchung, die Umweltminister Stefan Mörsdorf am 25.02 2003 vorgestellt hat, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums für Umwelt in Saarbrücken.  Das Ergebnis der Analyse ist eine Karte, die konfliktarme Eignungsflächen für neue Windrotoren darstellt. Auf diesen Flächen könnten selbst bei vorsichtiger Schätzung 100 Megawatt Leistung installiert werden, so das Umweltministerium. Das wäre eine Verfünffachung dessen, was sich bisher an Windrädern im Saarland dreht und eine Verdopplung des Ziels, das Mörsdorfs Vor-Vorgänger Leonhardt anvisiert hatte. Dann könnten gut 2,5 Prozent des Stromverbrauchs im Saarland mit Windkraft gedeckt werden, gegenwärtig seien es rund 0,5 Prozent.

„Alle Eignungsflächen, die wir vorschlagen, sind mindestens 1000 Meter von bebauten Ortslagen entfernt, liegen nicht in der Nähe von Aussiedlerhöfen und sind auch aus der Sicht des Natur- und Vogelschutzes unproblematisch“, unterstrich Umweltminister Mörsdorf. „Damit zeigen wir einen Weg auf, wie wir die erneuerbare Energie Wind noch stärker nutzen können, ohne unsere reizvolle und liebgewonnene heimatliche Landschaft zu verspargeln“, sagte der Minister.
„Ich bin überzeugt, dass es auch im Interesse der Windparkbetreiber liegt, sich auf solche konfliktarme Flächen zu fokussieren. Sie mindern damit erheblich ihre Risiken, dass Projekte an dem Widerstand von Kommunalpolitikern und örtlichen Bürgerinitiativen scheitern oder verzögert werden. Der vorgesehene 1000-Meter-Abstand zur Wohnbebauung wiederum ist großzügig bemessen, um den Sorgen von Nachbarn derartiger Anlagen Rechnung zu tragen. Und aus Rücksichtnahme gegenüber den berechtigten Forderungen des Naturschutzes haben wir alle Flächen ausgeklammert, die für Brut- und Zugvögel bedeutsam sind.“

Grundlage für die Ausgliederung der Vogelschutz-Flächen sei unter anderem ein Gutachten, das die Staatliche Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland in Frankfurt im Auftrag des Umweltministeriums erstellt habe. Das Umweltministerium will mit Hilfe seines landesplanerischen Instrumentariums erreichen, dass außerhalb dieser Eignungsflächen keine Windkraftanlagen gebaut werden. Mit Blick auf örtliche Bürgerinitiativen gegen die Windkraft warnte Mörsdorf vor überzogenen Erwartungen an die Karte: „Wir haben eine gewisse Bremsspur, was die derzeit geplanten und erst recht die bereits genehmigten Anlagen betrifft. Die Karte hat zunächst einmal nur Vorschlagscharakter und wird erst nach einer Anhörung in den Landesentwicklungsplan Umwelt eingearbeitet werden. Bis das soweit ist, gilt natürlich die bisherige Rechtslage.“ Die Karte mit den Eignungsflächen für Windkraftanlagen steht im Internet zur Verfügung unter http://www.umwelt.saarland.de oder http://www.gis.saarland.de. „Ich halte dies für ein besonders faires Verfahren, insbesondere den Windparkbetreibern, aber natürlich auch den Gemeinden zeitnah die gleichen Informationen zur Verfügung zu stellen“, erläuterte Mörsdorf.

28.02.2003   Quelle: Ministerium für Umwelt, Saarland

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