ödp-Bundesparteitag diskutiert Energiewende und Atomausstieg

Die Ökologisch-Demokratische Partei (ödp) veranstaltet am 8. und 9. März 2003 in Coburg (Oberfranken) ihren nächsten Bundesparteitag.  Auf der Tagesordnung steht am Samstag vor allem die Neuwahl des ödp-Bundesvorstandes. Am Sonntag soll über die ersten Teile des Europapolitischen Programms diskutiert werden, besonders das Thema „Energiewende und Atomausstieg”. Dies sei ein immer drängenderes Problem, nachdem der […]

Die Ökologisch-Demokratische Partei (ödp) veranstaltet am 8. und 9. März 2003 in Coburg (Oberfranken) ihren nächsten Bundesparteitag.  Auf der Tagesordnung steht am Samstag vor allem die Neuwahl des ödp-Bundesvorstandes. Am Sonntag soll über die ersten Teile des Europapolitischen Programms diskutiert werden, besonders das Thema „Energiewende und Atomausstieg”. Dies sei ein immer drängenderes Problem, nachdem der Irak-Krieg in erster Linie auch um Öl geführt werde, so die ödp. Die Partei wolle die Abhängigkeit von fossilen Energien zukünftig deutlich reduzieren.

Anläßlich der Baugenehmigung für ein atomares Zwischenlager beim Kernkraftwerk Grafenrheinfeld nahe Schweinfurt für den Betreiber e.on hatte die ödp sowohl den Atomausstieg von SPD und Grünen als auch die Atomausbaupläne von CDU/CSU und FDP kritisiert. Prof. Dr. Klaus Buchner, Atomphysiker und stellvertretender Bundesvorsitzender der ödp, erklärte, Plutonium 242 sei Bestandteil des Atommülls und habe eine Halbwertzeit von 370.000 Jahren. „Wenn der Atommüll in Zwischenlagern solange aufbewahrt werden soll, bis das Plutonium nur noch halb so stark strahlt, dann müssen bei einer Nutzungsdauer der jetzt genehmigten Stahlbetonhalle von 40 Jahren 10.000 Hallen nacheinander den Müll beherbergen. Ob e.on dann immer noch für den Bau und die Bewachung bezahlt, muss ernsthaft in Frage gestellt werden.” Der Atomausstieg der Regierung lasse den Müllberg noch einmal auf das doppelte der derzeitigen Menge wachsen, warnte Prof. Dr. Buchner. „Es gibt bisher keine sichere Behandlung oder Lagerung von Atommüll. Deshalb muss das ‚Experiment Atomkraft‘ sofort beendet werden, und nicht erst in dreißig Jahren,” fordert Klaus Buchner. „Die Lagerung von Material, das den Schweinfurter Raum auf Jahrtausende verseuchen kann – in „Bretterbuden” am Kraftwerk – darf nicht hingenommen werden.”

Der ödp-Parteitag findet statt am Samstag von 11 bis 19 Uhr und am Sonntag von 9 bis 16.30 Uhr. Veranstaltungsort ist das Kongresszentrum Rosengarten, Berliner Platz 1, Coburg. Am Samstagabend um 20 Uhr referiert Johannes Lackmann über das Thema erneuerbare Energien. Lackmann ist Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) sowie Bundesvorstandsmitglied des Bundesverbandes Windenergie (BWE) und ödp-Generalsekretär.

06.03.2003   Quelle: ödp-Bundesgeschäftsstelle

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