Europäische Solarwärme-Industrie formiert sich

Der neu gegründete europäische Industrieverband für Solarthermie (ESTIF) verfolgt das Ziel, bis 2050 ein Fünftel des Energiebedarfs mit Sonnenkollektoren zu decken.  Bereits in den letzten Jahren habe sich die Solarwärme-Branche in Europa mit etwa 1,1 Milliarden Euro Umsatz zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig entwickelt berichtet die European Solar Thermal Industry Federation (ESTIF). Die EU wolle sogar […]

Der neu gegründete europäische Industrieverband für Solarthermie (ESTIF) verfolgt das Ziel, bis 2050 ein Fünftel des Energiebedarfs mit Sonnenkollektoren zu decken.  Bereits in den letzten Jahren habe sich die Solarwärme-Branche in Europa mit etwa 1,1 Milliarden Euro Umsatz zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig entwickelt berichtet die European Solar Thermal Industry Federation (ESTIF). Die EU wolle sogar eine Verzehnfachung der Kollektorfläche bis 2010 verwirklichen.

Die erste europäische Solarthermie-Konferenz (estec2003) im Juni in Freiburg soll Wirtschaft und Politik mit den dafür nötigen Informationen versorgen und Kontakte vermitteln. „Die Gründung von ESTIF als Fusion zweier Verbände markiert einen Wendepunkt in der Entwicklung der Solarthermie-Industrie“, erklärte der Präsident von ESTIF, Ole Pilgaard. „Wir sind entschlossen, das in Studien belegte Potenzial auch auszuschöpfen. Dazu haben wir vor kurzem unsere Vertretung in Brüssel bezogen. So können wir mit einer Stimme unsere Vorstellungen besser in die Beratungen einbringen. Denn hier werden immer mehr Entscheidungen, die uns direkt betreffen, vorbereitet und entschieden.“

Die Wärmegewinnung aus Sonnenenergie biete eine umweltfreundliche Alternative zu Öl oder Erdgas, betont die ESTIF. Das aktuelle Energieszenario des Umweltbundesamtes vom Sommer 2002 zeige, dass Solarthermie bis 2050 einen Anteil von 20% an der weltweiten Energieversorgung leisten kann. Dieses Potenzial sei kurzfristig nutzbar, die Technologie ausgereift und verfügbar. Zur Zeit werden Solarkollektoren vor allem für die Wassererwärmung und Heizungsunterstützung verwendet. Diese Technik sei für die deutsche Wirtschaft hochinteressant. Der Mittelstand profitiere von der Herstellung und dem Export in europäische Länder, das regionale Handwerk von der Installation solarthermischer Anlagen. Aktuelle Themen seien solarthermische Großanlagen auf Mehrfamilienhäusern oder gewerblich genutzten Gebäuden. Aber auch solarthermische Klimatisierung und Stromerzeugung auf Solarfarmen im Süden Europas werde in Zukunft immer wichtiger. In absoluten Zahlen dominiert Deutschland den europäischen Markt. Im Jahr 2002 wurden 540.000 Quadratmeter Kollektorfläche installiert. Österreich und Griechenland folgen mit etwas über 150.000 m². Pro 1.000 Einwohner stehen Österreich und Griechenland jedoch mit rund 20 m² und 14 m² an erster und zweiter Stelle. Deutschland liegt auf Platz 3 mit 6,6 m² Insgesamt vereinigen die drei Länder 75% des europäischen Marktes auf sich.

Die estec2003 (European Solar Thermal Energy Conference 2003) ist die erste große europäische Solarthermie-Konferenz. Sie bietet Unternehmen und Politikern wichtige Informationen und Kontakte rund um die Solarthermie. Sie findet statt am 26.-27. Juni, parallel zur Intersolar, der größten europäischen Messe für Photovoltaik und Solarthermie. Ein Newsletter informiert wöchentlich zu den Themen der Konferenz. Weitere Informationen gibt es unter www.estec2003.org

18.03.2003   Quelle: ESTIF

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