Deutsch-lettisches Projekt zur energetischen Sanierung von Plattenbauten

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Margareta Wolf, und der lettische Umweltminister Raimonds Vejonis haben am 17. März 2003 ein Abkommen zum Start des ersten deutsch-lettischen Umweltschutz-Pilotprojekts auf Regierungsebene unterzeichnet.  „Mit diesem Vorhaben wollen wir am Beispiel Lettland zeigen, dass eine energetische Sanierung von Plattenbauten mit hohem Umweltschutzeffekt möglich ist“, sagte Margareta Wolf. Für die Bewohner […]

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Margareta Wolf, und der lettische Umweltminister Raimonds Vejonis haben am 17. März 2003 ein Abkommen zum Start des ersten deutsch-lettischen Umweltschutz-Pilotprojekts auf Regierungsebene unterzeichnet.  „Mit diesem Vorhaben wollen wir am Beispiel Lettland zeigen, dass eine energetische Sanierung von Plattenbauten mit hohem Umweltschutzeffekt möglich ist“, sagte Margareta Wolf. Für die Bewohner würden sich mögliche zusätzliche Kostenbelastungen im Zuge der Maßnahmen in engen Grenzen halten. Ziel sei es, ein Modell zu schaffen, wie ein kostengünstiges Wohngebäude-Modernisierungsprogramm in den Staaten Mittel- und Osteuropas aussehen könnte. Der Sanierungsbedarf sei hoch: Bei rund 43 Millionen Plattenbauwohnungen könne ein erhebliches Klimaschutzpotenzial erschlossen und die Lebensqualität von Millionen Menschen deutlich verbessert werden“.

Im Rahmen des Pilotvorhabens sollen bis zu 11 Plattenbauten mit rund 770 Wohnungen in verschiedenen Städten Lettlands energetisch saniert werden. Dazu gehöre vor allem der Einbau neuer Fenster, Wärmedämmung, die Modernisierung der Heizsysteme und der Einbau von Thermostatventilen. Dadurch soll der Bedarf an Heizenergie etwa halbiert und der Ausstoß von Kohlendioxid um 1.100 Tonnen pro Jahr gesenkt werden. Die eingesparten Betriebskosten sollen wesentlich dazu beitragen, dass sich die Mieten in einem vertretbaren Rahmen bewegen. Darüber hinaus seien auch Maßnahmen geplant, um das Wohnumfeld zu verbessern – etwa der Bau von Spielplätzen und die Anlage von Grünflächen.

Das Bundesumweltministerium stellt für das Pilotprojekt insgesamt Zins- und Investitionszuschüsse in Höhe von knapp 2 Millionen Euro zur Verfügung. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wird ein Darlehen in Höhe von 5 Millionen Euro sowie für Zinszuschüsse bis zu 120 000 Euro bereitstellen. Die Idee für das Vorhaben „Initiative energetische Wohnungssanierung“ geht zurück auf ein bereits abgeschlossenes Plattenbau-Sanierungsprojekt in Riga, das vom Land Berlin gemeinsam mit deutschen Bauunternehmen zu 100 Prozent finanziert wurde. In den vergangenen 10 Jahren habe das Bundesumweltministerium insgesamt 20 Umweltschutz-Pilotprojekte im Umfang von 85 Millionen Euro in Polen und Tschechien unterstützt.

25.03.2003   Quelle: BMU

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