KfW unterstützt solare Stromerzeugung in Marokkos Dörfern
Am 25.03.2003 wurde in Marokko die 100. Photovoltaik-Anlage eines der weltweit größten Projekte zur Elektrifizierung netzferner Gebiete eingeweiht. Das berichtet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die das Vorhaben im Auftrag der Bundesregierung mit einem Zuschuss von rund 5 Millionen Euro unterstützt. 16.000 Familien in ländlichen Regionen sollen bis zum Jahr 2006 mit netzunabhängigen Solarstromanlagen ausgestattet werden, so die KfW in einer Pressemitteilung.
Die Bedeutung photovoltaischer Anlagen in ländlichen Regionen Marokkos sei enorm, denn nur 40 % der Bevölkerung hätten bisher Zugang zu Elektrizität, erläutert die KfW. Die Situation könne mit dem traditionellen Ansatz der Erweiterung des Stromverbundnetzes nur zu unverhältnismäßig großen Kosten verbessert werden. Auf Grund der typischen Siedlungsstruktur in abgelegenen ländlichen Regionen mit vielen Einsiedlergehöften seien die Anschlusskosten pro Endverbraucher meist zu hoch. Das dezentrale Versorgungskonzept der photovoltaischen Kleinsysteme stelle in diesen Gebieten eine wesentlich kostengünstigere Alternative dar. Mehr als 300 Sonnentage pro Jahr böten ideale klimatische Voraussetzungen für die Nutzung der Solarenergie.
Das von der KfW geförderte Projekt ist Teil des „Plan d’Electrification Rurale Globale“ der marokkanischen Regierung, mit dem Ziel, bis 2010 eine nahezu vollständige Stromversorgung der ländlichen Gebiete zu erreichen. Nach gegenwärtigem Stand sollen in Marokko insgesamt 6.200 Dörfer mit insgesamt 180.000 Haushalten elektrifiziert werden, berichtet die KfW.
Der für Marokko innovative Projektansatz ermöglicht laut KfW eine starke Beteiligung privater Photovoltaikfirmen bei der Installation, Wartung und Reparatur der Photovoltaikanlagen. Dadurch soll die Funktionsfähigkeit der Anlagen langfristig gesichert werden. Auf Grund seiner Vorbildfunktion ebne das Vorhaben den Weg für die Breitenwirksamkeit dieser Art der Elektrizitätsversorgung.
28.03.2003 Quelle: KfW; ots
