NABU fordert gezielte Förderung der erneuerbaren Energien

Der Naturschutzbund NABU hat am 9.4.2003 seine Eckpunkte für die Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) vorgelegt. In Berlin bezeichnete der amtierende NABU-Präsident Christian Unselt das EEG als umweltpolitisches Vorzeigeprojekt der rot-grünen Bundesregierung.  „Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist eine Erfolgsstory, die auch auf der Grundlage eines novellierten Gesetzes fortgesetzt werden muss“, so Unselt. Nur so könne […]

Der Naturschutzbund NABU hat am 9.4.2003 seine Eckpunkte für die Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) vorgelegt. In Berlin bezeichnete der amtierende NABU-Präsident Christian Unselt das EEG als umweltpolitisches Vorzeigeprojekt der rot-grünen Bundesregierung.  „Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist eine Erfolgsstory, die auch auf der Grundlage eines novellierten Gesetzes fortgesetzt werden muss“, so Unselt. Nur so könne Deutschland zukünftig auch ehrgeizige Klimaschutzziele erreichen.

Wichtig sei, die wirtschaftlichen Anreize für jene Bereiche zu erhalten, in denen der Ausbau bereits jetzt gute Erfolge erziele. Dies gelte auch für die Windenergie. Allerdings könnten deren Vergütungssätze an windreichen Standorten dank der technischen Fortschritte künftig gesenkt werden. Kritisch sieht der NABU die derzeitige Entwicklung bei der Offshore-Windenergie und fordert, dass das EEG hier lenkend eingreifen müsse. „Die Förderung der Offshore-Windenergie darf nur außerhalb der auszuweisenden Meeresschutzgebiete erfolgen“, betonte Unselt. Über eine entsprechende Klausel im EEG mit einem Ausschlusskriterium könne verhindert werden, dass ein Konflikt zwischen Klimaschutz und Naturschutz die Entwicklung langfristig lähme.

Anhebungen fordert der NABU hingegen bei den Vergütungssätzen für Strom aus Biomasse. „Gerade im Bereich kleiner Verstromungsanlagen fehlen bisher ausreichende Anreize für Investitionen. Die Folge ist, dass viele Reststoffe aus der Landwirtschaft noch immer ungenutzt sind“, sagte Unselt. Die Biomasse habe überzeugende Potenziale, nach der Windkraft zur zweiten Säule beim Ausbau der erneuerbaren Energien zu werden. In einem weiteren Positionspapier stellte der NABU deshalb die Eckpunkte für eine naturverträgliche Biomassenutzung vor, die zu einem wichtigen wirtschaftlichen Standbein für die Land- und Forstwirtschaft ausgebaut werden könne. „Auch der Energiepflanzenanbau birgt deutlich mehr Chancen als Risiken für den Naturschutz“, so der NABU-Präsident. Hierzu sei es aber dringend erforderlich, sich von der Konzentration auf den Rapsanbau für Biodiesel zu lösen, statt dessen auf das Prinzip Vielfalt zu setzen und verschiedene Energiepflanzen zu fördern.

11.04.2003   Quelle: NABU; ots

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