Bundesumweltministerium fördert Pilotprojekt zur Klimatisierung mit Grundwasser
Ein Vorhaben der Stadtwerke München, mit dem die Kälte des Grundwassers für eine Klimaanlage genutzt werden soll, unterstützt das Bundesumweltministerium (BMU). Mit dem Verfahren soll in Folge von Stromeinsparung gegenüber der herkömmlichen Kälteerzeugung der CO2-Ausstoss um mehr als 4.500 Tonnen pro Jahr gemindert werden. Für das Pilotprojekt stellt das BMU rund 345.000 Euro aus dem „Investitionsprogramm zur Verminderung von Umweltbelastungen“ bereit.
Auf Grund zunehmender EDV-Ausstattung und der heute üblichen großen Anteile der Fensterfläche nimmt der Einsatz von Klimaanlagen in Gewerbe- und Büroräumen immer weiter zu. Diese werden in der Regel mit Strom betrieben. Im Rahmen des Pilotvorhabens wollen die Münchner Stadtwerke Grundwasser für die Bereitstellung von Fernkälte für ein Forschungs- und Innovationszentrum der BMW Group nutzen. Das benötigte Grundwasser wird aus acht Sammel- und Verteilstollen der Münchner U-Bahn entnommen, in denen Grundwasser transportiert wird. Im Vergleich zur konventionellen Kälteerzeugung, der Kühlung mittels herkömmlicher Kompressionskältemaschinen, sollen jährlich 7 Millionen Kilowattstunden Strom eingespart werden.
Das auf der Stauseite entnommene Grundwasser wird über eine neu zu verlegende, etwa 4,6 km lange Rohrleitung zum Forschungs- und Innovationszentrum transportiert. Das Grundwasser wird mit einer Temperatur von 10 bis 12° C entnommen und – nach Nutzung der Kälte – mit etwa 17° C wieder rückgespeist. Von der Temperaturerhöhung seien keine negativen Auswirkungen auf das Grundwasser zu erwarten, so das BMU. Geplant ist, an 8.760 Stunden des Jahres rund 44.000 Megawattstunden (MWh) Kälte bei 5 MW Kälteleistung bereitzustellen.
01.08.2003 Quelle: BMU