Atomkraftwerk Cattenom will weitere Genehmigung für radioaktive Ableitungen in die Mosel

Die französischen Behörden haben Ende letzter Woche das Bundesumweltministerium (BMU) informiert, dass der Betreiber des französischen AKWs Cattenom eine neue Genehmigung für radioaktive Ableitungen in die Mosel beantragt habe.  Das berichtet das BMU in einer Pressemitteilung. Die Unterlagen über diese Pläne sollen schnellstmöglich für die deutsche Bevölkerung in der Grenzregion ausgelegt werden, fordert das Bundesumweltministerium. […]

Die französischen Behörden haben Ende letzter Woche das Bundesumweltministerium (BMU) informiert, dass der Betreiber des französischen AKWs Cattenom eine neue Genehmigung für radioaktive Ableitungen in die Mosel beantragt habe.  Das berichtet das BMU in einer Pressemitteilung. Die Unterlagen über diese Pläne sollen schnellstmöglich für die deutsche Bevölkerung in der Grenzregion ausgelegt werden, fordert das Bundesumweltministerium. Das BMU setze sich dafür bei den Ländern Rheinland-Pfalz und Saarland ein. Der Bund habe mit den französischen Behörden vereinbart, dass Einwendungen und Stellungnahmen bis Mitte Oktober abgegeben werden können.

Nach Angaben der französischen Seite sollen die bisherigen Genehmigungswerte für die Ableitung von radioaktiven Stoffen ins Moselwasser mit Ausnahme von Tritium (radioaktives Isotop des Wasserstoffs) reduziert werden, heißt es in der BMU-Pressemitteilung. Der Ableitungswert für Tritium solle zunächst bestehen bleiben, vorsorglich werde für eine ab 2006 vorgesehene andere Betriebsweise der Brennelemente ein Antrag auf Erhöhung der Ableitungswerte für Tritium gestellt.

Die deutsche Beteiligung erfolgt im Rahmen einer grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Die Unterlagen werden auf französischer Seite bereits seit August 2003 in der Umgebung der Anlage zur Einsicht der Bevölkerung ausgelegt. Da die Unterlagen versehentlich erst am 5. September im Bundesumweltministerium eingegangen seien, habe das BMU mit der französischen Seite Einvernehmen erzielt, dass Stellungnahmen von deutscher Seite bis Mitte Oktober möglich sind. Dies erlaube, dass auch die Bürger in Deutschland in angemessenem Umfang beteiligt würden. Das Bundesumweltministerium nehme die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger bezüglich der Ableitung von radioaktiven Stoffen in die Mosel sehr ernst. Deshalb hat es die Strahlenschutzkommission (SSK)gebeten, die französischen Genehmigungsunterlagen fachlich zu prüfen. Die SSK soll insbesondere eine Stellungnahme zu dem beantragten höheren Tritiumwert abgeben.

12.09.2003   Quelle: BMU

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