Neues Forschungsprojekt: Biogas und Brennstoffzellen

Mit der Vorstellung des Forschungsprojektes „Biogas in Brennstoffzellen“ am 17.09.2003 werde ein neues Kapitel in der Entwicklung der Brennstoffzellentechnologie aufgeschlagen, erklärt Hans-Josef Fell, forschungs- und technologiepolitischer Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.  Die hoch effiziente Brennstoffzelle könne nun direkt mit einem regenerativen Energieträger betrieben werden. Die häufig mit hohen Energieverlusten verbundene Erzeugung und Speicherung von Wasserstoff […]

Mit der Vorstellung des Forschungsprojektes „Biogas in Brennstoffzellen“ am 17.09.2003 werde ein neues Kapitel in der Entwicklung der Brennstoffzellentechnologie aufgeschlagen, erklärt Hans-Josef Fell, forschungs- und technologiepolitischer Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.  Die hoch effiziente Brennstoffzelle könne nun direkt mit einem regenerativen Energieträger betrieben werden. Die häufig mit hohen Energieverlusten verbundene Erzeugung und Speicherung von Wasserstoff könne somit umgangen werden. Im Rahmen des vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft sowie der E.ON Energie AG unterstützten Forschungsvorhabens arbeiten unter anderem die Schmack Biogas AG, die MTU CFC Solutions GmbH und die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) an der Kopplung der Vorteile von Biogas mit den thermodynamischen Stärken der Brennstoffzelle.

Der Vorteil der hoch effizienten MCFC-Brennstoffzelle von MTU sei, dass sie entschwefeltes Biogas direkt verwenden kann, erläuterte Fell in seinem Vortrag. Dies bringe Kosten- und Effizienzvorteile. Weitere Innovationen seien mit den hohen Abwärmetemperaturen der MCFC möglich, beispielsweise zusätzliche Stromerzeugung über Stirlingmotoren, Gasturbinen oder Thermoelektrik. Im Gegensatz zu dem aus Erdgas erzeugten Wasserstoff stehe mit dem Biogas ein Energieträger ohne klimaschädigende Wirkung und auch ohne langfristige Ressourcenprobleme zur Verfügung, da Biogas erneuerbar ist.

Die direkte Nutzung von Biogas in Brennstoffzellen werde die Markteinführung der Brennstoffzelle beschleunigen, da aufwändige Infrastrukturmaßnahmen für die Erzeugung und Speicherung von Wasserstoff vermieden werden könnten. Die Biogaserzeugung und Speicherung habe heute ein hohes technisches Niveau erreicht, so dass sie an vielen Orten leichter einsetzbar sei als Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen. Um die Markteinführung der Biogasbrennstoffzelle zügig zu realisieren, sind laut Fell weitere Anstrengungen für die Serienentwicklung nötig. Deshalb wollen die Grünen sich weiter für die Unterstützung mit Forschungsmitteln einsetzen.

Von besonderer Bedeutung für die Biogasbrennstoffzelle sei eine höhere Vergütung für solche innovativen Techniken im zu novellierenden Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Im Entwurf des Bundesumweltministeriums sei dieser Innovationsbonus bereits vorgesehen, wie von der grünen Bundestagsfraktion vorgeschlagen. Es gelte nun, diesen auch im parlamentarischen Verfahren durchzusetzen und zu verabschieden. Damit hätten erstmals Brennstoffzellen mit regenerativen Energieträgern einen Wettbewerbsvorteil vor dem klimabelastenden Wasserstoff aus Erdgas.

19.09.2003   Quelle: Hans-Josef Fell (MdB), FNR

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