EU-Kommission will Solarwärmepotenzial ausschöpfen

„Die Europäische Kommission interessiert sich sehr für den Solarwärme-Sektor. Wir wollen, dass das Potenzial der Solarthermie genutzt wird.“ Das sagte Günther Hanreich, Direktor für Neue Energien und Nachfragemanagement der EU-Kommission (DG TREN) bei einem Workshop der European Solar Thermal Industry Federation (ESTIF) am 19.09.2003.   Die Veranstaltung sei der erste Schritt hin zu einem Dialog […]

„Die Europäische Kommission interessiert sich sehr für den Solarwärme-Sektor. Wir wollen, dass das Potenzial der Solarthermie genutzt wird.“ Das sagte Günther Hanreich, Direktor für Neue Energien und Nachfragemanagement der EU-Kommission (DG TREN) bei einem Workshop der European Solar Thermal Industry Federation (ESTIF) am 19.09.2003.   Die Veranstaltung sei der erste Schritt hin zu einem Dialog zwischen der Industrie und der Kommission auf dem Weg zur Umsetzung der beträchtlichen Möglichkeiten zur Heizung und Kühlung mit erneuerbaren Energien.

Über 40 Teilnehmer aus der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament, nationalen und regionalen Behörden, internationalen Organisationen und der Solarwärme-Industrie verfolgten die Diskussion, berichtet die ESTIF.

„Wir sollten das 100 Millionen Quadratmeter-Ziel, das die Europäische Kommission in ihrem Weißbuch bis zum Jahr 2010 formuliert hat, nicht leichtfertig aufs Spiel setzen, wegen der Schwierigkeiten denen wir angesichts des ambitionierten Plans momentan gegenüberstehen. Wir wollen herausfinden, welche Anstrengungen zu leisten sind, um das Ziel zu erreichen“, so Hanreich.

ESTIF-Präsident Ole Pilgaard präsentierte den Aktionsplan der Solarwärme-Inustrie, mit dem das ehrgeizige Ziel erreicht werden soll. Er beruht auf der aktuellen ESTIF-Marktanalyse „Sun in Action“. Die ESTIF fordert für den Wärmemarkt eine Direktive analog zur bestehenden Richtlinie für den Strommarkt. „Nationale Wachstumsziele für die Heizung mit erneuerbaren Energien sind notwendig, ebenso intelligente Förderprogramme und verbindliche Regelungen für den Solarwärmebereich“, sagte Pilgaard. Mit dem gegenwärtigen Wachstum von 10 % pro Jahr würde das Ziel verfehlt. Deshalb seien stärkere politische Vorgaben notwendig.

Prof. Arthouros Zervos, Präsident der European Renewable Energy Council (EREC) fügte hinzu: “ Im Bereich der Elektrizität wachsen die erneuerbaren Energien schnell. Wenn wir das Gesamtziel der Europäischen Kommission im Jahr 2010 erreichen wollen, 12% des Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen zu decken, müssen jetzt entscheidende Maßnahmen zu Stärkung des Wärmemarktes durchgeführt werden. In diesem Bereich ist die Solarthermie die Technologie mit der höchsten Wachstumsrate und zugleich dem größten Potenzial“ EREC unterstütze die ESTIF-Forderung nach einem Gesetz für regenerativ erzeugte Wärme, so Zervos. „Die Richtlinie für den Strommarkt ist erfolgreich, indem sie die nationalen Versorgungsstrukturen schützt und zugleich verbindliche Ziele vorgibt. Wir sollten im Wärmesektor einen ähnlichen Weg beschreiten, rät Zervos.

Pilgaard, Zervos und Hanreich waren sich einig, dass die kürzlich verabschiedete Richtlinie zur Energieeffizienz von Gebäuden eine wichtige Gelegenheit für den Solarwärme-Sektor darstelle. „Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass es funktioniert”, sagte Hanreich. Er bot der ESTIF an, sich an der Durchführung der Richtlinie zu beteiligen, damit der Beitrag der Solarwärme in allen Mitgliedsländern entsprechend bewertet werde.

ESTIF-Generalsekretär Raffaele Piria fasste die Ergebnisse des Workshops zusammen: ”Wir haben viele gute Argumente gehört, warum Solarwärme starker unterstützt werden muss. Zurzeit entfallen 80% der in der EU genutzten Solarwärme auf nur 3 Länder – Die Europäische Gemeinschaft sollte aktive werden, um die Nutzung der Solarwärme in jenen Ländern zu steigern, die sich im Rückstand befinden. Die ESTIF freut sich auf eine enege Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission European Commission, um die EU in Richtung nachhaltiger Heizung und Kühlung zu führen.“

Weitere Informationen unter http://www.estif.org

25.09.2003   Quelle: ESTIF

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