„Wasserstofftag“ fordert verlässliche politische Rahmenbedingungen

Der flächendeckende Einstieg in die Brennstoffzellen- und Wasserstoff-Wirtschaft muss steuerpolitisch flankiert werden und erfordert einen zuverlässigen politischen Rahmen.  Das erklärte der Vorstandsvorsitzende der Linde AG, Wolfgang Reitzle, am 01.10.2003 auf dem Medienforum Deutscher Wasserstofftag in München. Referenten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft – darunter der amerikanische Umwelt-Aktivist und Bestsellerautor Jeremy Rifkin – diskutierten den Treibstoff […]

Der flächendeckende Einstieg in die Brennstoffzellen- und Wasserstoff-Wirtschaft muss steuerpolitisch flankiert werden und erfordert einen zuverlässigen politischen Rahmen.  Das erklärte der Vorstandsvorsitzende der Linde AG, Wolfgang Reitzle, am 01.10.2003 auf dem Medienforum Deutscher Wasserstofftag in München. Referenten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft – darunter der amerikanische Umwelt-Aktivist und Bestsellerautor Jeremy Rifkin – diskutierten den Treibstoff der Zukunft aus unterschiedlichsten Perspektiven.

Angesichts knapper werdender Erdölvorräte sei es an der Zeit, über sinnvolle Alternativen für die Mobilität kommender Generationen zu sprechen. Dem Wasserstoff komme dabei eine entscheidende Rolle zu. Wasserstoff brauche nicht nur hoch entwickelte Technik, sondern eröffne auch aussichtsreiche Märkte für die Industrie, stelle Herausforderungen an die Politik und benötige die Akzeptanz der Verbraucher, so der Tenor der Veranstaltung.

Eine wasserstoffbasierte Energieversorgung sei keine Utopie mehr, sagte Reitzle. Es gelte, dem Neuen gezielt auf die Sprünge zu helfen und Innovationen aktiv an den Start zu bringen. In den USA und auch in Japan sei dies schneller verstanden worden als in Europa. Denn während dort umfangreiche Förderprogramme für den Start in die Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie aufgelegt worden seien, beginne Europa erst jetzt, die ganze Tragweite des Themas zu erfassen. In den USA habe Präsident Bush dieses Frühjahr angekündigt, die Forschung für wasserstoffbetriebene Fahrzeuge zusätzlich mit 1,2 Milliarden US-Dollar zu fördern. Damit stellten dann die USA insgesamt 1,7 Milliarden US-Dollar für die automobile Brennstoffzellen- und Wasserstoff-Forschung zur Verfügung. Auch die japanische Regierung setze auf neue Brennstoffzellen- und Wasserstoff-Projekte. Erfreulich sei, dass sich die EU-Kommission seit vergangenem Jahr deutlich stärker als zuvor mit dem Thema Brennstoffzellen und Wasserstoff beschäftigt. Die Bildung einer „High Level Group“ und ein in diesem Sommer geschlossenes Abkommen mit den USA über eine umfassende Kooperation seien erfreuliche Ansätze. Sie müssten jetzt ausgebaut werden.

08.10.2003   Quelle: Medienforum Deutscher Wasserstofftag

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